Bewerbungen - Schlechte Erfahrungen

Harmian

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Ein neues Thema, das in der Art noch nicht vorgekommen ist.

Welche schlechten Erfahrungen habt ihr bei Bewerbungen von dem potenziellen Arbeitgeber bereits gemacht? Keine Informationen, keine Rückrufe, keine Antworten ... .

Hier ein aktueller Fall von mir:
Eine Bekannte V. wollte vor Beginn Ihres Studiums ein freiwilliges Praktikum über 20 Wochen absolvieren.
Da bei meinem Arbeitgeber derzeit Praktikanten gesucht werden, habe ich Ihre Bewerbung an meinen Chef weitergeleitet.
Dieser war von der Bewerbung angetan und auch bei dem anschließenden Vorstellungsgespräch von ihr überzeugt.
Leider musste er sich auf Druck seines Vorgesetzten für jemand anderen entscheiden. Jedoch vermittelte er sie zu einem Kollegen weiter, der ebenfalls Bedarf hätte, um ihr keine Absage zu schicken.

Hier fängt der Spaß erst richtig an:

Die Bewerbung wurde also weitergeleitet zu dem Herrn H. .
V. sollte dann, wie mit meinem Chef besprochen bei H. anrufen.
Sie tat dies auch zweimal und erwischte (1.) ihn persönlich, der sie aus Zeitmangel abwürgte und versprach sie zurückzurufen, dann (2.) seine Sachbearbeiterin, die sagte das er sie zurückrufen würde, was erneut nicht geschah.

1 Woche später erhielt mein Chef eine E-Mail von H., dass die Sache sich wegen keiner Meldung von V. wohl erledigt habe (!) .

Ich teilte dies V. mit die daraufhin erneut bei H. anrief und ihn am Montagvormittag erwischte, dieser war erneut angeblich im Stress und bat um einen erneuten Rückruf am Nachmittag. Am Nachmittag verschob er sie auf den nächsten Tag.
Am Dienstag war er angeblich wieder im Stress, versprach aber, sie innerhalb von 30 Minuten zurückzurufen.
Sie wartete 60 Minuten neben ihrem Handy.

Am Donnerstag rief sie ein letztes Mal an, erwischte seine Sachbearbeiterin und bat um eine Meldung und Rückruf. Der Rückruf kam nicht.
Inzwischen hat sie die Stelle aufgegeben.

So ein Verhalten ist unter aller Sau! :burn:

Habt Ihr da schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
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Idris

Papa Bär
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Tja, das ist keine Seltenheit. Und heutzutage gehört es ja auch zum "guten Ton", dass Arbeitgeber fest zugesagte Jobs kurz vorher ( in der Regel einen Tag vor Beginn) aus irgendwelchen scheinheiligen Gründen absagen.

Aber was auch ganz übel ist, auch wenn es nur indirekt zu dem Thema hier passt, sind entsprechende Formulierungen im Arbeitszeugnis. Sie hören sich zwar gut an, aber sie sind vercodet, so dass sie oftmals das Gegenteil bedeuten. Ich habe mal letztens darüber eine Hausarbeit geschrieben, und daher zeige ich Euch hier mal, wie es konkret aussieht (da es hier bestimmt nicht jede/r kennt):

Das Verbalzeugnis im Berufsleben
(-Oder: Wie man einen verhassten Ex-Mitarbeiter in die Pfanne hauen kann)


Bedeutung der Formulierungen:

Der Gesetzgeber schreibt vor, die Angaben zu Leistung und Führung einerseits der Wahrheit entsprechend zu formulieren, andererseits sollen sie auch von „verständigem Wohlwollen“ seitens des Arbeitgebers getragen sein. Daher darf es keinerlei negative Formulierungen im Arbeitszeugnis geben. Um diesen Anforderungen zu entsprechen, haben die Arbeitgeber einen sogenannten „Zeugniscode“ entwickelt, der beide Anforderungen erfüllt. Diese Codierung kann in der Regel kein „Uneingeweihter“ durchschauen, was schon zu so mancher ruinierter Karriere führte. Jedoch ist dieser Code nirgendwo offiziell festgelegt und kann sich daher geringfügig in den einzelnen Formulierungen unterscheiden, jedoch sind die folgenden aufgelisteten Formulierungen im deutschsprachigen Raum geläufig:




  • Gesamtbenotung:

…stets zu unserer vollsten Zufriedenheit… = Sehr gute Leistungen.

… stets zu unserer vollen Zufriedenheit… = Gute Leistungen.

… zu unserer vollen Zufriedenheit… = Befriedigende Leistungen.

… zu unserer Zufriedenheit… = Ausreichende Leistungen.

… im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit… = Mangelhafte Leistungen.

… hat sich bemüht… = Ungenügende Leistungen.



  • Leistungsbereich:

… seine Leistungen haben in jeder Hinsicht unsere volle Anerkennung gefunden…
=Sehr gute Leistungen.

… erledigte alle Arbeiten mit Fleiß und großem Interesse… =War eifrig aber nicht tüchtig.

… hat alle Arbeiten ordnungsgemäß erledigt… = Bürokrat ohne Initiative.

… hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt… = Tat was er konnte, aber das war nicht viel…

… war wegen seiner Pünktlichkeit ein gutes Vorbild… = Schwache Leistungen.

… bemühte sich, den Anforderungen gerecht zu werden… = Hat versagt.



  • Persönlicher Bereich:

… war jederzeit verbindlich und korrekt… = Guter Mitarbeiter.

… zeigte persönliches Format… = Genoss guten Ruf.

… mit seinen Vorgesetzten ist er gut zurechtgekommen… = Angepasster Mitläufer.

… galt im Kollegenkreis als toleranter Mitarbeiter… = Für seine Vorgesetzten ein schwerer Brocken.

… war ein geselliger Mitarbeiter… = Trinkt gerne Alkohol.

… war tüchtig und wusste sich gut zu verkaufen… = War ein unangenehmer Mitarbeiter.

… galt als umgänglicher Kollege… = War unbeliebt.

… hatte großes Einfühlungsvermögen… = Stellt den Frauen nach.



  • Schlussformulierung:

… für den weiteren Lebensweg wünschen wir viel Glück
und Erfolg und danken für die positive Zusammenarbeit…
= Prima Mitarbeiter, wir hätten ihn gerne behalten!

… das Ausscheiden erfolgt auf eigenen Wunsch… = Mitarbeiter hat gekündigt. (Neutrale Bewertung.)

… das Ausscheiden erfolgt in gegenseitigem Einvernehmen… = Dem Arbeitnehmer wurde gekündigt!

… das Ausscheiden erfolgt aus organisatorischen Gründen… = Schlechter Mitarbeiter!

… sehen wir uns nicht in der Lage, den Mitarbeiter weiter zu beschäftigen… = Gravierende Mängel, telefonische Erkundigung wird empfohlen!!!
Sollte hier bei jemandem, der/die das hier liest, eine entsprechende "Falle" drinstehen, wäre es ratsam, wenn sich diese Person einen Anwalt sucht. Denn es gab schon mal so ein Fall, wo der Chef einem Ex-Mitarbeiter eine entsprechende Bewertung reindrückte; dieser hat erfolgreich geklagt, und so war sein ehemaliger Arbeitgeber gerichtlich dazu gezwungen, ihm ein neues, diesmal gutes, Zeugnis zu schreiben.
 
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Inquisitadore

Apes´Community
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kleiner trick bei den bewerbungen ist es am rand nen balken wo oben hell blau ist und runter gehend immer mehr dunkelblau wird (warum das nicht unnütz ist? weil die farbe blau berruhigt!)
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
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kleiner trick bei den bewerbungen ist es am rand nen balken wo oben hell blau ist und runter gehend immer mehr dunkelblau wird (warum das nicht unnütz ist? weil die farbe blau berruhigt!)
Bravo, du schaffst es erfolgreich, den Arbeitgeber einzuschläfern!

... Sowas ist informell und ich bezweifle, dass es wirklich was bringt, wer erzählt dir so einen Stuss? o_O

Peace^^
 

Rief

Himmlischer
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Ich muss sagen, ich bin grundsätzlich gegen Bewerbungen
Am besten wäre es Theoretisch direkt ein Vorstellungsgespräch zu führen, weiß jedoch, dass das organisatorisch schwierig bis unmöglich ist

Ich habe ein echt miserables Zeugnis, jedoch, und das ist der Punkt, ich kann einiges mehr als da drauf steht, schulisch gesehen habe ich den Stand das ich die mittlere Reife kriegen könnte(habe durch eine meiner Momentanen Lehrerinnen, die das erkannte, mal die Abschlussaufgaben bekommen können und mit ner 2 hätte ich abgeschlossen in Mathe, meine einzigen Fehler waren Aufgaben mit Rechnungen die ich nie hatte, von daher nicht kenne, Deutsch und Englisch hab ich ne glatte eins bekommen)
Auch die Aufgaben meiner Freundin(welche kürzlich ihr Abi mit 2,5 abgeschlossen hat) verstehe ich größtenteils
Steht sowas in den bewerbungen?
Nein

Naja, ich werd jedenfalls jetzt meine Ausbildung machen und somit die mittlere Reife, danach gehts dann ans Abi und dann studieren

So, genug vom Thema abgedriftet XD

Bei Bewerbungen kann man nur alles falsch machen oder nen Glückstreffer landen
Mein jetziger Ex-Chef(Er hat gekündigt) wollte das ich n anderes Foto für meine Bewerbung nehme, und zwar eins wo ich Zopf trag, was er dann viel besser und richtig gut fand
Ich, und alle die ich kenne, fanden es schrecklich...
Man muss also den Geschmack des Lesenden treffen oder durch Beziehungen herausfinden was ihm gefällt, und selbst dann ist die Chance noch immer gering
Noten sind leider das was bei 99% aller Chefs Hauptaugenmerk sind
 

Dolan

The man with the Devil Luck.
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Eigentlich habe ich gute Erfahrungen mit Bewerbungen (hatte ja nur so um die 15 geschrieben) gemacht, bis auf folgende Sache:

Die Bank, bei der ich mich um ein Praktikumsplatz beworben habe, und später auch die Stadtverwaltung, haben es nicht für nötig gehalten, mir eine Absage zu schreiben. Ich denke, man sollte mindestens eine Absage schreiben, weil dass Unhöflich ist.

@Sephie: Dass wurde in der Ausbildung mal kurz angerissen, also achte ich auch schon drauf, was drinne steht.
 

Rief

Himmlischer
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Wow, zwei haben nicht geantwortet?
Ich schreibe seit sieben Jahren Bewerbungen, wie viele das waren kann ich nicht sagen, 100, 200?
wahrscheinlich gehts eher an die 500
Hab jedenfalls keine 50 Absagen bekommen
Was sehr toll ist wenn das Arbeitsamt solche als Beweis will und mit Geldeinbußen droht Oo
 
OP
OP
Harmian

Harmian

Fachteam "Forenquiz"
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Rief schrieb:
Noten sind leider das was bei 99% aller Chefs Hauptaugenmerk sind
Dem muss ich so widersprechen.
Hauptaugenmerk werden auf Arbeitszeugnisse, Form der Bewerbung und Bildungsabschluss gelegt. Noten werden nur beachtet, falls diese stark ausreißen (entweder sehr gut oder sehr schlecht).
EDIT: So laut den Personalern in den 5 Unternehmen, wo ich bereits war.

Rief schrieb:
Wow, zwei haben nicht geantwortet?
Jepp, das ist wirklich human.
Keine Rückmeldungen zu erhalten ist jedoch unabhängig von Unternehmensgröße und Branch.
Als Besonders negativ habe ich BMW empfunden.
Einerseits wegen der furchtbar unübersichtlichen und instablien Online-Bewerbungsplattform und das man, wenn überhaupt nach mehreren Monaten vielleicht eine Antwort erhält.

@Dolan:
Denk Dir nichts dabei. Wer schon Bewerber so behandelt, wie werden dann erst die Mitarbeiter behandelt?
 
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