Emdener Mord, Kinderpornos und Killeranimes

Proto

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Schwe­re Polizeipanne in Emden: Hätte der Mädchenmord verhindert werden können? - Panorama | STERN.DE

Nur Stunden bevor der Berufsschüler wegen des Mordes an der Elfjährigen in Emden festgenommen wurde, postete er in kryptischem Deutsch: "Werde mir nun alle Folgen 'Death Note' ansehen. Bin also erst in 736 Minuten oder besser in 12,2 Stunden nicht mehr afk (away from keyboard)". Die Manga-Serie handelt von einem hochintelligenten Schüler, der von der Welt enttäuscht ist. Er will deshalb wie sein Vater Polizist werden und Verbrecher fangen. Doch eines Tages findet er ein schwarzes Notizbuch, das detaillierte Anweisungen enthält, wie man mit Hilfe des Buches einen Menschen töten kann.
Abgesehen davon, dass Manuela Pfohl wohl nicht zwischen Anime und Manga unterscheiden kann, ist das doch eine absolut tendenziöse Berichterstattung, die wohl Amoklauftendenzen bei Fans von Death Note nahelegen soll.

Und wie der angebliche Kampf der Polizei gegen Kinderpornografie aussieht, wird auch im Artikel beschrieben. Nämlich darin, Durchsuchungsbeschlüsse nicht umzusetzen. Wegschauen statt handeln, wie beim Zugangserschwerungsgesetz damals.
 

Doresh

Forenpuschel
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Natürlich. Es lag nicht daran, dass er sich selbst als Gefahr ansah und sich daher selbst angezeigt hatte, sondern einzig daran, dass er einen Anime geguckt hat, in dem der Protagonist die Welt vor dem Bösen reinigen will und dabei ein bisschen übertreibt. Jeder Pädophile fängt so an :nerv:
 

Ashrak

Nachtmahr
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Ich find's irgendwie lustig, wie ich mir bei absolut jeder Tragödie sicher sein kann, dass sich die Community der Videospieler das Haar in der Suppe raussucht. Fast der komplette Artikel handelt davon, dass die Polizei geschlampt hat und ihr sucht euch den allerletzten Absatz heraus. Fehlt nur noch der obligatorische und total dumme Vergleich mit dem Brot.
 

Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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@Ashrak

Der letzte Absatz ist ja meistens das Fazit ;)

/@Ashrak

Och kommt, Manuela Pfohl möchte doch noch ein paar mehr Klickraten auf ihren von DPA zusammengematschten Artikel haben. Tut ihr doch den Gefallen. Immer schön alles eskalieren und breite Zielgruppen gegen sich aufbringen. Willst du heute erfolgreich sein, dann bringe Leute dazu dich zu hassen. Das wird immer mehr zur Formel von Erfolg. Denn wenn sie dich nicht lieben wollen, dann sollen sie dich wenigstens hassen. Keep up the good work, Manuela.

Angeblich war er ein Außenseiter. Ein Computerfreak, der kaum Freunde hatte. Die Mädchen wollten nichts von ihm wissen. "Er roch schlecht und mimte gerne den Coolen." Erst vor etwa einem Jahr war der Teenager aus Nordrhein-Westfalen in die Nähe von Emden gezogen. Nach dem Hauptschulabschluss ging er auf eine Berufsbildende Schule, Fachrichtung Metall. Gerüstbauer habe er werden wollen, erzählen ehemalige Mitschüler. Doch für seine berufliche Zukunft habe er sich nie wirklich interessiert. Wichtig seien ihm nur Computer und Manga-Comics gewesen.
Wie viele andere Jugendliche auch, alles tickende Zeitbomben.

"Er war ein richtiges Computer-Ass. Wenn wir Probleme hatten mit unseren Computern, wusste er immer eine Lösung", sagt ein ehemaliger Mitschüler. Außerdem war er ein Fan des amerikanischen Action-Schauspielers Chuck Norris. "Wie viel Chuck steckt in Dir", postete Jannes Meyer auf Facebook. Er sei zu 99 Prozent Chuck Norris. "Ist nur der Name der noch fehlt ... Andere spielen wow, ich bin wow."

[...]

Einmal hatte er sich tief in den Finger geschnitten. Doch er meinte nur: Ach, das tut doch nicht weh."

Mutmaßlicher Mörder von Emden: "Er mimte gerne den Coolen" - Panorama | STERN.DE
Halten wir mal fest: Stern Autoren sind in der Lage DPA Meldungen zu kopieren und in Facebookprofilen zu recherchieren. Zudem haben sie einen hohen Interpretationsspielraum. Da wird dann behauptet, er mime gerne den Coolen, weil auf einen Schnitt im Finger antwortet: "Ach, das tut doch nicht weh.". Yo ho ho. Andererseits Stern ist eh Boulevard, was will man erwarten? Distanzierte Berichterstattung? Differnzierung? Sachlichkeit? Information? Relevanzkriterien?

Scheinbar muss man heutzutage als Journalist nur noch den Duktus drauf haben und dann heist es: fire at will. Sie drücken dir dann das mit DPA-Meldungen geladene, redaktionäre Maschinengewehr in die Hand und sagen nur noch worauf zu schießen ist. Bewertet wird nach Hitcount.

[YOUTUBE]aPJHI0VYVJo[/YOUTUBE]
 
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Vash

the Evil
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Ist doch nichts Neues, dass bei jugendlichen Straftätern immer gleich irgendwer ankommt und meint "ja Killerspiele und Anime/Mange sind dran schuld!". Das war bisher so, das ist heir so und das wird auch in Zukunft immer so bleiben. Einfach ignorieren, tue ich auch.. wenn man den Leuten keine Beachtung schenkt geht es einem viel besser.
 

Errortalk (E.T.)

The Maertyr
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Vielleicht hat der besagte Berufsschüler der unglaublicher Weise kurz vor seinem Durchdrehen doch tatsächlich Death Note geguckt hat, ja vorher auch noch Kaffee getrunken. Logische Schlussfolgerung - Kaffee macht uns zu Mördern! XD

Vielleicht wollte er aber auch Reporter bei Stern.de werden, aber die Leute haben ihn nicht ernst genommen, und sich in irgendwelchen Computer-Spiel-Foren über ihn lustig gemacht, und er ist deshalb so geworden. Wenn das so währe löst ihr hier aber ne ziemlich drastische Kettenreaktion aus. In dem Fall, nehmt euch von "Manuela Pfohl" in acht. Sie könnte die nächste sein. :D

Ernsthafte Meinung: Reporte finden immer ne Möglichkeit eine Story so zu formulieren, um irgend jemand für irgendetwas die Schuld zu geben. War immer so, und wird immer so sein.
 

Luna

Roter Drache
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Das ist ein generelles Problem im Journalismus - irgendwie muss man seinen Artikel eben spannend machen und da klammert man sich an jedem Strohhalm fest. Und wenn jemand Death Note geschaut hat, kurz bevor er jemanden getötet hat, bietet sich das ja wunderbar an...
Jahrelang wollte ich Journalistin werden, bis die leitende Redakteurin der Zeitung, bei der ich freie Mitarbeiterin war, meine Artikel zu langweilig fand. So sollte ich jemanden, den ich interviewt hatte, weil er einen eigenen Roman veröffentlicht hat, in dem Artikel doch bitteschön als Versager darstellen, der sein Leben ansonsten nichts gebacken kriegt, dann ist die "Geschichte" viel interessanter... Inzwischen finde ich Journalismus einfach nur noch traurig und kann so etwas wie diesen Bericht absolut nicht ernst nehmen. Schade ist natürlich, dass auf diese Weise Menschen, die von Videospielen oder Animes und Mangas keine Ahnung haben, ein völlig falsches Bild vemittelt wird. Aber wie Vash gesagt hat: Einfach ignorieren!
 

Idris

Papa Bär
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@Luna: Sag mal, bei welchem BILD-Abklatsch warst Du denn da???
 

Luna

Roter Drache
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Das war erschreckenderweise kein BILD-Abklatsch, sondern ne ganz normale regionale Tageszeitung! Aber das führt zu weit in Richtung OT ;)
 

Doresh

Forenpuschel
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Hin und wieder dreht unser Regionalblatt auch ein wenig durch und verwendet BILD-artige Sätze mit Ausrufe- oder Fragezeichen. Ist zum Glück aber eher selten. Dafür werden viele regionale Veranstaltungen schon einmal als erfolgreicher dargestellt, als sie eigentlich waren...
 
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Szadek

Cash or Octopus
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Welche Sau hätte man denn bitte durchs Dorf getrieben, wenn die Polizei die Selbstanzeige ernst genommen hätte?
 

Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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Problem bei Regionalblättern ist wohl, dass sie es sich mit keinem verscherzen wollen. Weil sonst bekommen sie keine Interviews mehr usw.
 
OP
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Proto

Proto

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Dafür hat Anders Breivik mit World of Warcraft "trainiert". Alles klar. Killergreif kommt, Breivik muss Lightning einsetzen. Wo bei WoW die Pistole ist, ich weiß es nicht. Vielleicht bei den Zwergen. Also doch Kleinwüchsige schuld? Aber nein, das wäre ja rassistisch. Dann lieber bösen Amis die Schuld geben, die mit ihren Killerspielen die Jugend kaputtmachen. Gegen Amis ist ja kein Rassismus. -.-
 

Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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Bei Breivik war es wohl so, dass die Staatsanwaltschaft ihm nachgewiesen hat, täglich intensiv WOW gespielt zu haben. Das ist kein Argument gegen WOW, sondern gegen Breivik. Es zeigt wie intensiv sich Breivik von der Außenwelt abgeschottet hat. Für mich sieht es so aus, als wenn Breivik sich selbst zu seiner Tat konditioniert hat, nicht durch WOW, sondern durch Isolation von der Realität und Hereinsteigern in einen eigenen Tatendrang, zu Zugzwang. Dabei hat er täglich (um mal den WOW-Stereotypen aufzubrechen) auch noch eine Stunde Sport getrieben und dabei immer bestimmte heroische rechtslastige Musik gehört. Dabei sich nach eigenen Aussagen Gewaltphantasien gegen sein Feindbild die "Multikulti Marxisten" hingegeben.
So ist es auch nicht schwierig zu erklären, warum Breivik die Tränen gekommen sind, als er seinen eigenen Propagandafilm wieder vorgespielt bekommen hat.

Update:

^^ ^^ ^^

Islamisten in WOW
 
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