Metal Gear Solid 5

Orpheus

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Wie ich Anfang der Woche überraschend feststellen durfte erscheint am 01. September bereits Metal Gear Solid 5.

Und wenn ich diese schöne News mit Konami's aktuellen schlechten Ruf kombiniere, würde es mich doch mal brennend interessieren was ihr vom neuen MGS erwartet, wie es euch gefällt usw. denn es ist ja schon eine sehr berühmte und beliebte Reihe und scheint MGS5 Hideo Kojima's letzter Teil gewesen zu sein.

Selber reizt mich das Spiel sehr, da ich eine Menge Potenzial in der offenen Welt sehe und gleichzeitig könnten die Wurzeln der Reihe somit herausgerissen werden.
Da der letzte Hauptteil wiederum sieben Jahre zurück liegt und ich bislang nur einen ein Jahr alten Trailer zu MGS5 kenne, ist mein Interesse höher als in den Teilen davor.

Allerdings sind mir knapp 70 Euro viel zu viel für ein Spiel.:pein:
 

Yok

Hooded Hunter
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Schon seit längerem vorbestellt. Bin ein riesiger Fan der Reihe und bin mir sicher, dass es ein richtig gutes Spiel wird.

Mit dem Wissen über das Spiel geht's mir allerdings wie dir. Habe jeglichen Kontakt zu Spoilern, Trailern und Reviews so gut es geht vermieden und bin gehyped zu sehen, wie die Open World so ist.

(Gerade mit den Reviews ist es in dem Fall so eine Sache... Reviewer, die das Spiel vor dem Release spielen wollten, mussten dies in einem von Konami gestellten Hotel eine Woche unter Aufsicht tun. Konami hat alle Kosten übernommen, von daher ist die Objektivität aller bisher veröffentlichten Reviews doch eher fraglich...)
 
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Orpheus

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Wenn ein Spiel nicht wirklich einheitlich katastrophale Wertungen erhält, sind mir Reviews schnuppe, da viel zu sehr die persönlichen Vorlieben der Tester durchscheint und manche Seiten wollen gerade durch Wertungen - weg vom Rest - Klicks erhaschen --> 4players wäre hierfür ein sehr schönes Beispiel.

Musste mich was MGS5 anbelangt vorhin zusammenreißen, als ich beim Real die PS4 Version für 59,99 Euro gesehen habe, aber nein, erst ist Batman: Arkham Knight dran und Until Dawn schaut auch so gut aus.:nerv:
 

Hollow0n3

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Ich hab kein Erwartungen, aber es sieht interessant aus.
Kanns mir eher nciht leisten aber das hält einen ja nicht davon ab draufzugucken.. bisher.
Hab seit gestern jemand beim streamen davon zugeguckt, jemand der KEIN anderes Metal Gear gespielt hat. Ich denke er mag die Ziegen.
 
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Orpheus

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So, Metal Gear Solid 5 heute nach über 50 Stunden beendet und vom Gameplay her bin ich begeistert, nur leider hat es einige nervige Punkte und wiederum andere Punkte hat man völlig in den Sand gesetzt.

Bei solch einem großen Titel werde ich deswegen mal ein wenig ausholen *Luft hol*.XD

Gameplay

Teil 5 ist vom Gameplay her ein Traum und hätte mich das Spiel sonst keine 50+ Stunden motiviert.
Man bekommt nämlich unheimlich viel "Spielzeug" in die Hand gedrückt und kann damit so ziemlich alles anstellen, was man sich vorstellen kann.
Die Mother Base ausbauen, mit einem Helikopter oder Panzer ein Stützpunkt einnehmen, Gegner betäuben, von Scharfschützen oder einen Hund/Wolf ausschalten lassen, sich durchschleichen, alle abknallen (von nah oder fern), Nachschub anfordern, Transporter eine C4-Falle basteln, Tiere jagen oder alles mögliche per Fulton einsacken sind nur einige Punkte, die mir spontan einfallen.

Schick schaut das Spiel dabei auch noch aus und bietet 150 Nebenmissionen, die sich teilweise wiederholen, dennoch durch unterschiedliche Standorte und Schwierigkeitsgrad (der sich anpasst) unterhalten können.
Das man damit zusätzlich Kohle verdient und neue Ausrüstung für sich oder seine Begleiter herstellen kann ist dabei ein schöner Nebeneffekt.

Also wenn man MGS5 etwas wirklich gutes abgewinnen möchte, dann eindeutig das richtig coole Gameplay innerhalb der Missionen.

Open World

Afghanistan und Afrika sind vielleicht nicht die einfallsreichsten Orte, passen dennoch zur Story und ja, sogar einige Steppen haben es mir angetan und ist der Umfang ordentlich.

Leider war es das schon.
Denn die große Welt wurde nicht sinnvoll genutzt.
Man merkt an allen Ecken und Kanten, dass diese Open World einzig und alleine für die Missionen erschaffen wurde, da die sonst nicht so abwechslungsreich hätten ausfallen können.
Abseits dessen bietet die Welt nichts.
Manche Wege sind viel zu lang, auf den Weg dorthin passiert außer einige feindliche Stützpunkte begegnen - wo eben auch die Missionen stattfinden – nichts.
Und nur für das Sammeln von Pflanzen und Tieren lohnt sich die Suche im Sand echt nicht.

Was ich mich ständig in all den Stunden gefragt habe, wo sind denn all die Zivilisten?
Man kommt in zig Dörfer wo immer nur Soldaten herum laufen und das war alles.
Wieso nicht wie in Far Cry 3 ein paar Dorfbewohner begegnen mit denen man sich austauschen kann?
Man kauft es dem Spiel nicht ab, dass wirklich alle Zivilisten in dieser Open World – warum auch immer – verschwunden sind.
Und das hat leider zur Folge, dass die ganze Welt von MGS5 sehr leer wirkt und in Anbetracht dessen, mit was für unnötige Kleinigkeiten das Spiel in die Länge gezogen wird (siehe Punkt: Sonstiges) ist diese Tatsache schon eine ganz miese Leistung.

Sonstiges

Wie hoch waren die Produktionskosten von Metal Gear Solid 5? Über 80 Millionen US-Dollar!!!
Und anscheinend hat man das Geld in viel zu viele unsinnigen Sequenzen gepackt, anstatt in die Open World zu investieren.
Denn nach den ersten Stunden fällt auf, man achtet auf viele kleine Details und gleichzeitig übertreibt man es damit.

Beispiele gefällig?

- Fordert man einen Helikopter an dauert es lange bis dieser da ist.
Das mag realistisch sein, nur steht man sehr oft und sehr lange an einer Stelle und wartet.
Bis der Helikopter dann erscheint, der Pilot sein Gelaber von sich gegeben hat, endlich landet, man einsteigt, abhebt, die Tür schließt und der Ladebildschirm erscheint, vergehen locker mehrere Minuten.

- Start einer neuen Mission
Dasselbe Spielchen wie im Punkt über diesen nur umgekehrt, inklusive Missionsbesprechung.

- Motherbase
Je weiter man diese ausbaut, desto größer wird diese und ist die dermaßen verschachtelt und hässlich, dass man ständig bestimmte Eingänge sucht und sich nicht zurechtfindet.
Mit den Soldaten kann man außerdem keine Unterhaltung führen und die Wege zu den einzelnen Plattformen sind ein Graus.
Man kann sich für die Wege einen Wagen schnappen oder wieder den Helikopter nutzen.
Der Wagen ist nur sagenhaft langsam und sieht alles gleich aus und der Helikopter macht mehrere Ehrenrunden bevor er landet.

- Kassetten
Man erhält im Laufe des Spiels eine Menge Kassetten die ein die Story und viele Charaktere näher bringen.
Die sind zwar meistens ganz interessant, nur leider viel zu lang und sinnlos.
In den ersten Stunden ist all das noch erträglich und informativ, doch ab Mitte des Spiels werden die plötzlich bis zu 10 Minuten lang und beschäftigen sich dann meistens mit nervigen blabla (Stichwort: Code Talker).
Oder man hat auf biegen und brechen versucht Stimmung zu erzeugen indem dann z.B. Schritte oder Türen zu hören sind oder gegrübelt wird.
Das dann das eigentliche Gespräch erst ab Minute 1 oder 2 anfängt ist egal und in der Zwischenzeit ist man fast eingeschlafen als Spieler.
Ein weiterer Punkt der bei den Kassetten für Unmut sorgt ist das Gerede von NPCs, während man sich die Kassetten anhören möchte, was dann bedeutet zurück zu spulen, da man nichts versteht.

All diese Abschnitte werden dabei sehr schön und detailverliebt in Szene gesetzt und da beschleicht sich mir das Gefühl, dass der gute Hideo Kojima dermaßen begeistert von seinen eigenen Detailreichtum und deren Umsetzung ist, dass er gar nicht merkt wie nervig solche Stellen in einem Spiel sind, wie stark der Spielfluss dabei beeinträchtigt wird und das man diese Zeit in sinnvollere Dinge wie die bereits erwähnte Open World oder in die Story hätte stecken können.

Story

Die Geschichte fängt erzählerisch spannend an und hat durchaus einen kleinen Hänger im ersten Kapitel, womit ich überhaupt kein Problem hatte.
Bzw. ist es nicht direkt ein Hänger im Sinne von keiner Story, sondern eher ein Hänger bis die eigentliche Story richtig losgeht.
Denn Zwischensequenzen bekommt man in einem gesunden Maße und so bleibt noch genug Gameplay, was man von den Vorgängern nicht behaupten kann.
Mein Kritikpunkt an der Geschichte ist eher die gesamte Umsetzung und wie sehr man diese mit all seinen merkwürdigen Auflösungen in den Sand gesetzt hat.
Denn Hand aufs' Herz, die Geschichte wird wirklich nett erzählt, konnte mich aber nicht packen und finde die weder originell, noch besonders.
Und das nicht nur für ein Metal Gear Solid, sondern generell eher mittelmäßig.
An Teil 1, 3 oder 4 kommt es beim besten Willen nicht ran und darf sich neben Teil 2 eingliedern.

Außerdem sollte man Konami den Unterschied zwischen Haupt- und Nebenmissionen erklären.
Denn im fünften Teil muss man schon bestimmte Nebenmissionen erfüllen um das Wahre Ende zu sehen und die Hauptmissionen wiederholen sich kurz vor Schluss einfach 1:1 nur mit bestimmten Bedienungen.
Auf der anderen Seite gibt es Nebenmissionen, die die ursprüngliche Handlung vom Inhalt her vorantreiben, wo sich dann die Frage stellt, warum Haupt- und Nebenmissionen nicht besser sortiert wurden?
Denn so hängt man als Spieler in den Seilen und fragt sich mit welcher Mission denn das Spiel jetzt wirklich endet?
Denn das besagte Ende kommt dann eher plötzlich und unbefriedigend und durfte anschließend noch erfahren, dass es die letzte Mission gar nicht ins Hauptspiel geschafft hat und das merkt man deutlich.

Abseits davon hat man gute Ansätze völlig versemmelt:

- Wie in etwa die Wahrheit hinter den brennenden Mann und den Jungen mit der Gasmaske.
Anstatt daraus das Team rund um Skull Face zu entwickeln wie etwa Foxhound oder die Cobra Unit auch, sind die alle nur durch das Aufwachen von Big Boss aufgetaucht und von Skull Face missbraucht worden.
Am Ende steht der Junge (Psycho Mantis) mehr oder weniger als die Hauptursache allen Übels da, weil er Volgin, Skull Face und Liquid erst Macht gab.
Dabei sind alle drei genannten locker in der Lage einen ganzen Teil als Hauptgegner zu stemmen und erscheint mir das sogar für ein Metal Gear Solid zu unglaubwürdig.

- Oder die Stimmbandparasiten und Code Talker.
Parasiten als biologische Waffe, die sich in den Kehlkopf einnisten und Menschen anhand von bestimmten Sprachen töten... ernsthaft Konami?
Welch ein Nonsense habt ihr euch denn da ausgedacht?
Das ist weder originell noch spannend.
Das ist Quatsch aus der untersten Schublade.
Und wenn dann noch der unglaublich nervige Code Talker in seinen 10-minuten Kassetten-Gespräche über die Entwicklung der Stimmbandparasiten in der Kreidezeit sehr, sehr langatmig zu schwafeln gedenkt, dann sollte jemand Konami mal fragen, ob man diese 10 Minuten-Kassetten nicht für die letzte Mission hätte opfern können?
Außerdem musste ich Anhand dessen auf die OVP starren, da ich dachte Resident Evil 7 eingelegt zu haben.

- Dann noch das Wahre Ende, was eigentlich kein Ende ist.
Man spielt den gesamten Prolog nochmals, nur um einige neue Zwischensequenzen zu sehen und das als letzte Mission?
Das somit der eigentliche Endgegner 16 Missionen vorher besiegt wurde und anhand dieser Tatsache keinen würdigen Abgang hatte ist schon bewusst, oder?
Man hat also wiederholte Missionen als Hauptmissionen verpackt und eine sogar für die letzte Mission verwendet... das ist richtig arm.
Doch die Krönung kommt noch, am Ende hat man gar nicht Big Boss gespielt und es war alles ein toller Geniestreich, womit man ja erklären kann wie Snake Big Boss nicht umbringen konnte und warum man im vierten Teil keinen Big Boss mit Armprothese oder bescheuert aussehenden Metallsplitterhorn im Kopf trifft.:wand:

Na ja, Hauptsache die 80 Mio. Dollar haben für den unnötigen Kleinkram gereicht.:lieb:


Fazit:

Zusammengefasst ein optisch und vom Gameplay her sehr starkes Spiel, welches sich in Unnötigkeiten verliert und eine an den Haaren herbeigezogene Story präsentiert.
Für mich ein klares Zeichen, dass man die Reihe endlich ruhen lassen sollte, da sonst die Geschichte sich in puren Quatsch verliert.

Jetzt ist es doch ein Kurzreview mit Spoilerwarnung geworden.XD
 
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Doresh

Forenpuschel
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Open World

Afghanistan und Afrika sind vielleicht nicht die einfallsreichsten Orte, passen dennoch zur Story und ja, sogar einige Steppen haben es mir angetan und ist der Umfang ordentlich.

Leider war es das schon.
Denn die große Welt wurde nicht sinnvoll genutzt.
Man merkt an allen Ecken und Kanten, dass diese Open World einzig und alleine für die Missionen erschaffen wurde, da die sonst nicht so abwechslungsreich hätten ausfallen können.
Abseits dessen bietet die Welt nichts.
Manche Wege sind viel zu lang, auf den Weg dorthin passiert außer einige feindliche Stützpunkte begegnen - wo eben auch die Missionen stattfinden – nichts.
Und nur für das Sammeln von Pflanzen und Tieren lohnt sich die Suche im Sand echt nicht.
Genau deswegen bin ich immer etwas skeptisch bei Spielen mit "Unsere Karte ist x-mal größer als in [aktuelles Elder Scrolls] und [aktuelles GTA]!" als Feature. Mehr Quadratkilometer bringen nichts, wenn man sie nicht sinnvoll füllen kann und stattdessen einfach alles weiter auseinander liegt.
 
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