- Mitglied seit
- 23.08.2001
- Beiträge
- 5.829
Ein kleines Vorwort
Gleich ein Hinweis zum Beginn: so genial "Seiken Densetsu 3" in den Augen vieler auch geworden ist, das Spiel hat es leider nie bis nach Europa geschafft. Der japanische Entwickler Square, der mit Seiken Densetsu 3 übrigens für sehr lange Zeit sein letztes Spiel für eine Nintendo-Konsole veröffentlichte, hat sich dagegen entschieden, das Produkt außerhalb der Grenzen Japans bekannt zu machen. Mittlerweile hat die Fangemeinde jedoch einige Mittel und Wege gefunden, den Nachfolger zu "Secret of Mana" auch hierzulande genießen zu können: mit Hilfe der Emulation und eines sehr guten Deutsch-Patches - mittlerweile wird dieses Paket aus Spiel und Übersetzung auch auf Module gespeichert und für viel Geld bei eBay verkauft. Ob dies der Weg ist, den ein solch gutes Spiel verdient hat, mag bezweifelt werden...
Zur Hintergrundgeschichte
Die Handlung spielt zeitlich vor dem Vorgänger „Secret of Mana“, Kenntnisse aus selbigem Spiel können das Eintauchen in die Manawelt erleichtern, sind aber nicht zwingend notwendig. Dunkle Mächte bedrohen die Welt, drei der sechs großen Königreiche suchen den Weg des Krieges und der Eroberung. Die Kraft der Manageister und ihrer Elemente schwindet, der natürliche Kreislauf ist in Gefahr. Von alledem wissen sie jedoch noch nichts, die sechs jungen Menschen, auf deren Schultern später das Schicksal der Welt lasten soll. Sie werden jedoch bald von den Ausläufern des Krieges erfasst werden und diesen schließlich dramatisch verschärfen.
Das Abenteuer beginnt
Aus den sechs zur Auswahl stehenden Charakteren muss man sich gleich zu Beginn drei aussuchen, die später die Gruppe bilden sollen. Leider kann man ohne Vorwissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, welcher Charakter später einmal welche Fähigkeiten haben wird und so ist man beim ersten Durchspielen von „Seiken Densetsu 3“ ein wenig auf sein Glück angewiesen (so kann zB nur einer der sechs Charaktere mit Sicherheit im späteren Spielverlauf heilen). Man wird jedoch nicht sofort mit dem kompletten Team konfrontiert, sondern startet zunächst nur mit einem Helden in seiner jeweiligen Anfangsregion. So kann man sechs komplett unterschiedliche Einstiege ins Spiel miterleben. Im Laufe der Zeit werden die anderen beiden Freunde die Gruppe ergänzen. Was man zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht weiß: die Wahl des Hauptcharakters bestimmt auch das Ende des Spiels. Drei mögliche finale Schauplätze und damit auch drei Endbosse stehen zur Auswahl – jeweils zwei Charaktere teilen sich damit einen Hauptfeind. Dabei spielen die Beziehungen zwischen den Personen, Königreichen und Feinden stets eine wichtige Rolle. Ein Beispiel: Duran und Angela teilen sich ein Ende. Der Boss stammt dabei aus dem Königshaus von Altena, welches die Mutter von Angela regiert. Am Anfang der Geschichte attackiert das Königreich Altena das Heimatland von Duran…
Das Spielprinzip
Man zieht nun also durch die bunte und abwechslungsreiche Manawelt, besiegt Feinde (direkt auf der Karte, es gibt keinen abgeschotteten Kampfmodus wie bei anderen Rollenspiel-Kollegen), steigt im Level auf und lernt neue Fähigkeiten. Diese unterscheiden sich stark, je nach gewähltem Charakter, ebenso hat jeder Charakter seine eigene, fest vorgegebene Waffenart zur Hand. Das Spiel ist gespickt mit interessanten Geheimnissen, Dungeons, Höhlen und Fallen. Beim Aufstieg in ein höheres Level kann sich der Spieler entscheiden, in welche Richtung er seinen Charakter entwickeln möchte, ob er lieber ein kräftiger Kämpfer oder ein weiser Zauberer sein soll – dies bestimmt allerdings nur die Statuswerte, die Zauber jedes Charakters sind fest vorgelegt. Im späteren Spielverlauf finden zudem sogenannte Klassenwechsel statt, insgesamt zwei Mal im Laufe des Spiels. Auf diese Art und Weise werden neue Zauber freigeschaltet, man muss sich jedoch bei beiden Wechseln für den dunklen oder hellen Weg entscheiden. Der Ablauf der Geschichte ist jedoch meist sehr linear, lediglich der Anfang und das Ende unterscheiden sich stark voneinander, läuft aber bei allen Protagonisten auf das gleiche Ergebnis zu.
Das Spielgefühl
Wie erwähnt, ist die Welt von „Seiken Densetsu 3“ in sich sehr stimmig. Sie ist klar aufgeteilt, die Landschaften schön anzuschauen, die abwechslungsreichen Städte passen gut ins Gesamtbild. Die Charaktere agieren je nach Gruppenzusammenstellung mit- und untereinander, reagieren anders, wenn sie mit Personen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert werden. Die Motivation kann jedoch mitunter durch eine etwas vor sich hin pläterschernde Geschichte getrübt werden: nachdem sich die Gruppe gefunden und die ersten, gröbsten Probleme aus der Welt geschaffen hat, beginnt die Suche nach den Manageistern, die zwar noch spannend, aber schon nicht mehr wirklich abwechslungsreich ist. Später müssen Gottbiester besiegt werden, mächtige Kreaturen, die die Welt bedrohen – in diesem Teil des Spiels gibt es quasi keine Hintergrundgeschichte mehr, diese wird erst fortgesetzt, wenn die Gottbiester vernichtet und der Endboss das nächste Ziel der Gruppe ist. Dennoch boxt man sich auch durch diesen Teil durch und wird durch ein hartes, aber auch spannendes Finale belohnt. Und sobald man das Ende des Spiels gesehen hat, hat man noch lange nicht genug: schließlich gibt es noch drei Charaktere, die man nicht spielen konnte, Dutzende Charakterklassen, die man noch nicht sehen durfte und Hunderte Gruppenkombinationen, die man noch erforschen möchte. Für Langzeitmotivation ist also gesorgt.
Die Technik
Die Welt von „Seiken Densetsu 3“ ist wunderschön anzusehen und wohl mit, wenn nicht das Beste, was das gute alte Super Nintendo leisten kann. Vor allem die Land- und Ortschaften stechen hervor, auch die Personen und Zauber machen einen guten Eindruck, lediglich Effekte wie zB Explosionen sind nicht so spektakulär geraten. Der Ton orientiert sich am Rollenspielstandard für das SNes möchte man sagen, er ist nett anzuhören, fällt nicht negativ auf, reißt einen jedoch auch nicht vom Hocker – obwohl einige der Musikstücke es sogar zu Orchesterversionen auf CD gebracht haben, aber das soll hier nicht das Thema sein. Die Steuerung ist zumeist sehr angenehm, was Bewegung und Kampf betrifft. Die verschiedenen Menüs und Fenster sind jedoch teilweise überladen, gut versteckt oder verbergen ihre eigentliche Funktion. Bestes Beispiel: selbst nach mehreren Stunden Spiel wissen einige Spieler nicht, wie sie die Ausrüstung ihrer Mitstreiter austauschen können...
Fazit
Squaresoft schaffte mit „Seiken Densetsu 3“ ein wahres Meisterwerk für das Super Nintendo. Die Auswahl des eigenen Teams aus verschiedenen Mitstreitern, der dadurch hohe Wiederspielwert, die spannenden Charaktere sowie die meistens interessante Geschichte fesseln einen vor die Konsole. Durch den ausgereiften Deutsch-Patchs kommen auch Englisch- oder gar Japanisch-Laien voll auf ihre Kosten. Kleinere Minuspunkte sind die teilweise langweiligen Passagen im Spielverlauf und die mitunter ungünstigen Menüs. Dennoch sollte kein Rollenspiel-Fan auf dieses Goldstück aus Squares Sortiment verzichten.
Hinweis: Ich weise bei all meinen Reviews darauf hin, dass ich sie stets auch auf der Seite Gamezone.de veröffentliche und dort unter dem Namen "Kühlschrank". Wundert Euch also nicht, wenn Ihr dort die selben Texte vorfindet! Mitunter erscheinen die Reviews auch zuerst bei Gamezone oder sind dort schon seit einem längeren Zeitraum vorhanden!
Gleich ein Hinweis zum Beginn: so genial "Seiken Densetsu 3" in den Augen vieler auch geworden ist, das Spiel hat es leider nie bis nach Europa geschafft. Der japanische Entwickler Square, der mit Seiken Densetsu 3 übrigens für sehr lange Zeit sein letztes Spiel für eine Nintendo-Konsole veröffentlichte, hat sich dagegen entschieden, das Produkt außerhalb der Grenzen Japans bekannt zu machen. Mittlerweile hat die Fangemeinde jedoch einige Mittel und Wege gefunden, den Nachfolger zu "Secret of Mana" auch hierzulande genießen zu können: mit Hilfe der Emulation und eines sehr guten Deutsch-Patches - mittlerweile wird dieses Paket aus Spiel und Übersetzung auch auf Module gespeichert und für viel Geld bei eBay verkauft. Ob dies der Weg ist, den ein solch gutes Spiel verdient hat, mag bezweifelt werden...
Zur Hintergrundgeschichte
Die Handlung spielt zeitlich vor dem Vorgänger „Secret of Mana“, Kenntnisse aus selbigem Spiel können das Eintauchen in die Manawelt erleichtern, sind aber nicht zwingend notwendig. Dunkle Mächte bedrohen die Welt, drei der sechs großen Königreiche suchen den Weg des Krieges und der Eroberung. Die Kraft der Manageister und ihrer Elemente schwindet, der natürliche Kreislauf ist in Gefahr. Von alledem wissen sie jedoch noch nichts, die sechs jungen Menschen, auf deren Schultern später das Schicksal der Welt lasten soll. Sie werden jedoch bald von den Ausläufern des Krieges erfasst werden und diesen schließlich dramatisch verschärfen.
Das Abenteuer beginnt
Aus den sechs zur Auswahl stehenden Charakteren muss man sich gleich zu Beginn drei aussuchen, die später die Gruppe bilden sollen. Leider kann man ohne Vorwissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, welcher Charakter später einmal welche Fähigkeiten haben wird und so ist man beim ersten Durchspielen von „Seiken Densetsu 3“ ein wenig auf sein Glück angewiesen (so kann zB nur einer der sechs Charaktere mit Sicherheit im späteren Spielverlauf heilen). Man wird jedoch nicht sofort mit dem kompletten Team konfrontiert, sondern startet zunächst nur mit einem Helden in seiner jeweiligen Anfangsregion. So kann man sechs komplett unterschiedliche Einstiege ins Spiel miterleben. Im Laufe der Zeit werden die anderen beiden Freunde die Gruppe ergänzen. Was man zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht weiß: die Wahl des Hauptcharakters bestimmt auch das Ende des Spiels. Drei mögliche finale Schauplätze und damit auch drei Endbosse stehen zur Auswahl – jeweils zwei Charaktere teilen sich damit einen Hauptfeind. Dabei spielen die Beziehungen zwischen den Personen, Königreichen und Feinden stets eine wichtige Rolle. Ein Beispiel: Duran und Angela teilen sich ein Ende. Der Boss stammt dabei aus dem Königshaus von Altena, welches die Mutter von Angela regiert. Am Anfang der Geschichte attackiert das Königreich Altena das Heimatland von Duran…
Das Spielprinzip
Man zieht nun also durch die bunte und abwechslungsreiche Manawelt, besiegt Feinde (direkt auf der Karte, es gibt keinen abgeschotteten Kampfmodus wie bei anderen Rollenspiel-Kollegen), steigt im Level auf und lernt neue Fähigkeiten. Diese unterscheiden sich stark, je nach gewähltem Charakter, ebenso hat jeder Charakter seine eigene, fest vorgegebene Waffenart zur Hand. Das Spiel ist gespickt mit interessanten Geheimnissen, Dungeons, Höhlen und Fallen. Beim Aufstieg in ein höheres Level kann sich der Spieler entscheiden, in welche Richtung er seinen Charakter entwickeln möchte, ob er lieber ein kräftiger Kämpfer oder ein weiser Zauberer sein soll – dies bestimmt allerdings nur die Statuswerte, die Zauber jedes Charakters sind fest vorgelegt. Im späteren Spielverlauf finden zudem sogenannte Klassenwechsel statt, insgesamt zwei Mal im Laufe des Spiels. Auf diese Art und Weise werden neue Zauber freigeschaltet, man muss sich jedoch bei beiden Wechseln für den dunklen oder hellen Weg entscheiden. Der Ablauf der Geschichte ist jedoch meist sehr linear, lediglich der Anfang und das Ende unterscheiden sich stark voneinander, läuft aber bei allen Protagonisten auf das gleiche Ergebnis zu.
Das Spielgefühl
Wie erwähnt, ist die Welt von „Seiken Densetsu 3“ in sich sehr stimmig. Sie ist klar aufgeteilt, die Landschaften schön anzuschauen, die abwechslungsreichen Städte passen gut ins Gesamtbild. Die Charaktere agieren je nach Gruppenzusammenstellung mit- und untereinander, reagieren anders, wenn sie mit Personen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert werden. Die Motivation kann jedoch mitunter durch eine etwas vor sich hin pläterschernde Geschichte getrübt werden: nachdem sich die Gruppe gefunden und die ersten, gröbsten Probleme aus der Welt geschaffen hat, beginnt die Suche nach den Manageistern, die zwar noch spannend, aber schon nicht mehr wirklich abwechslungsreich ist. Später müssen Gottbiester besiegt werden, mächtige Kreaturen, die die Welt bedrohen – in diesem Teil des Spiels gibt es quasi keine Hintergrundgeschichte mehr, diese wird erst fortgesetzt, wenn die Gottbiester vernichtet und der Endboss das nächste Ziel der Gruppe ist. Dennoch boxt man sich auch durch diesen Teil durch und wird durch ein hartes, aber auch spannendes Finale belohnt. Und sobald man das Ende des Spiels gesehen hat, hat man noch lange nicht genug: schließlich gibt es noch drei Charaktere, die man nicht spielen konnte, Dutzende Charakterklassen, die man noch nicht sehen durfte und Hunderte Gruppenkombinationen, die man noch erforschen möchte. Für Langzeitmotivation ist also gesorgt.
Die Technik
Die Welt von „Seiken Densetsu 3“ ist wunderschön anzusehen und wohl mit, wenn nicht das Beste, was das gute alte Super Nintendo leisten kann. Vor allem die Land- und Ortschaften stechen hervor, auch die Personen und Zauber machen einen guten Eindruck, lediglich Effekte wie zB Explosionen sind nicht so spektakulär geraten. Der Ton orientiert sich am Rollenspielstandard für das SNes möchte man sagen, er ist nett anzuhören, fällt nicht negativ auf, reißt einen jedoch auch nicht vom Hocker – obwohl einige der Musikstücke es sogar zu Orchesterversionen auf CD gebracht haben, aber das soll hier nicht das Thema sein. Die Steuerung ist zumeist sehr angenehm, was Bewegung und Kampf betrifft. Die verschiedenen Menüs und Fenster sind jedoch teilweise überladen, gut versteckt oder verbergen ihre eigentliche Funktion. Bestes Beispiel: selbst nach mehreren Stunden Spiel wissen einige Spieler nicht, wie sie die Ausrüstung ihrer Mitstreiter austauschen können...
Fazit
Squaresoft schaffte mit „Seiken Densetsu 3“ ein wahres Meisterwerk für das Super Nintendo. Die Auswahl des eigenen Teams aus verschiedenen Mitstreitern, der dadurch hohe Wiederspielwert, die spannenden Charaktere sowie die meistens interessante Geschichte fesseln einen vor die Konsole. Durch den ausgereiften Deutsch-Patchs kommen auch Englisch- oder gar Japanisch-Laien voll auf ihre Kosten. Kleinere Minuspunkte sind die teilweise langweiligen Passagen im Spielverlauf und die mitunter ungünstigen Menüs. Dennoch sollte kein Rollenspiel-Fan auf dieses Goldstück aus Squares Sortiment verzichten.
Hinweis: Ich weise bei all meinen Reviews darauf hin, dass ich sie stets auch auf der Seite Gamezone.de veröffentliche und dort unter dem Namen "Kühlschrank". Wundert Euch also nicht, wenn Ihr dort die selben Texte vorfindet! Mitunter erscheinen die Reviews auch zuerst bei Gamezone oder sind dort schon seit einem längeren Zeitraum vorhanden!
Anhänge
-
40,3 KB Aufrufe: 71
-
53,5 KB Aufrufe: 72
-
43,1 KB Aufrufe: 68
Zuletzt bearbeitet: