Rollenspiel Seiken Densetsu 3 (SNES)

Rici

Welsh Cat
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Ein kleines Vorwort
Gleich ein Hinweis zum Beginn: so genial "Seiken Densetsu 3" in den Augen vieler auch geworden ist, das Spiel hat es leider nie bis nach Europa geschafft. Der japanische Entwickler Square, der mit Seiken Densetsu 3 übrigens für sehr lange Zeit sein letztes Spiel für eine Nintendo-Konsole veröffentlichte, hat sich dagegen entschieden, das Produkt außerhalb der Grenzen Japans bekannt zu machen. Mittlerweile hat die Fangemeinde jedoch einige Mittel und Wege gefunden, den Nachfolger zu "Secret of Mana" auch hierzulande genießen zu können: mit Hilfe der Emulation und eines sehr guten Deutsch-Patches - mittlerweile wird dieses Paket aus Spiel und Übersetzung auch auf Module gespeichert und für viel Geld bei eBay verkauft. Ob dies der Weg ist, den ein solch gutes Spiel verdient hat, mag bezweifelt werden...

Zur Hintergrundgeschichte
Die Handlung spielt zeitlich vor dem Vorgänger „Secret of Mana“, Kenntnisse aus selbigem Spiel können das Eintauchen in die Manawelt erleichtern, sind aber nicht zwingend notwendig. Dunkle Mächte bedrohen die Welt, drei der sechs großen Königreiche suchen den Weg des Krieges und der Eroberung. Die Kraft der Manageister und ihrer Elemente schwindet, der natürliche Kreislauf ist in Gefahr. Von alledem wissen sie jedoch noch nichts, die sechs jungen Menschen, auf deren Schultern später das Schicksal der Welt lasten soll. Sie werden jedoch bald von den Ausläufern des Krieges erfasst werden und diesen schließlich dramatisch verschärfen.

Das Abenteuer beginnt

Aus den sechs zur Auswahl stehenden Charakteren muss man sich gleich zu Beginn drei aussuchen, die später die Gruppe bilden sollen. Leider kann man ohne Vorwissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, welcher Charakter später einmal welche Fähigkeiten haben wird und so ist man beim ersten Durchspielen von „Seiken Densetsu 3“ ein wenig auf sein Glück angewiesen (so kann zB nur einer der sechs Charaktere mit Sicherheit im späteren Spielverlauf heilen). Man wird jedoch nicht sofort mit dem kompletten Team konfrontiert, sondern startet zunächst nur mit einem Helden in seiner jeweiligen Anfangsregion. So kann man sechs komplett unterschiedliche Einstiege ins Spiel miterleben. Im Laufe der Zeit werden die anderen beiden Freunde die Gruppe ergänzen. Was man zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht weiß: die Wahl des Hauptcharakters bestimmt auch das Ende des Spiels. Drei mögliche finale Schauplätze und damit auch drei Endbosse stehen zur Auswahl – jeweils zwei Charaktere teilen sich damit einen Hauptfeind. Dabei spielen die Beziehungen zwischen den Personen, Königreichen und Feinden stets eine wichtige Rolle. Ein Beispiel: Duran und Angela teilen sich ein Ende. Der Boss stammt dabei aus dem Königshaus von Altena, welches die Mutter von Angela regiert. Am Anfang der Geschichte attackiert das Königreich Altena das Heimatland von Duran…

Das Spielprinzip

Man zieht nun also durch die bunte und abwechslungsreiche Manawelt, besiegt Feinde (direkt auf der Karte, es gibt keinen abgeschotteten Kampfmodus wie bei anderen Rollenspiel-Kollegen), steigt im Level auf und lernt neue Fähigkeiten. Diese unterscheiden sich stark, je nach gewähltem Charakter, ebenso hat jeder Charakter seine eigene, fest vorgegebene Waffenart zur Hand. Das Spiel ist gespickt mit interessanten Geheimnissen, Dungeons, Höhlen und Fallen. Beim Aufstieg in ein höheres Level kann sich der Spieler entscheiden, in welche Richtung er seinen Charakter entwickeln möchte, ob er lieber ein kräftiger Kämpfer oder ein weiser Zauberer sein soll – dies bestimmt allerdings nur die Statuswerte, die Zauber jedes Charakters sind fest vorgelegt. Im späteren Spielverlauf finden zudem sogenannte Klassenwechsel statt, insgesamt zwei Mal im Laufe des Spiels. Auf diese Art und Weise werden neue Zauber freigeschaltet, man muss sich jedoch bei beiden Wechseln für den dunklen oder hellen Weg entscheiden. Der Ablauf der Geschichte ist jedoch meist sehr linear, lediglich der Anfang und das Ende unterscheiden sich stark voneinander, läuft aber bei allen Protagonisten auf das gleiche Ergebnis zu.

Das Spielgefühl

Wie erwähnt, ist die Welt von „Seiken Densetsu 3“ in sich sehr stimmig. Sie ist klar aufgeteilt, die Landschaften schön anzuschauen, die abwechslungsreichen Städte passen gut ins Gesamtbild. Die Charaktere agieren je nach Gruppenzusammenstellung mit- und untereinander, reagieren anders, wenn sie mit Personen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert werden. Die Motivation kann jedoch mitunter durch eine etwas vor sich hin pläterschernde Geschichte getrübt werden: nachdem sich die Gruppe gefunden und die ersten, gröbsten Probleme aus der Welt geschaffen hat, beginnt die Suche nach den Manageistern, die zwar noch spannend, aber schon nicht mehr wirklich abwechslungsreich ist. Später müssen Gottbiester besiegt werden, mächtige Kreaturen, die die Welt bedrohen – in diesem Teil des Spiels gibt es quasi keine Hintergrundgeschichte mehr, diese wird erst fortgesetzt, wenn die Gottbiester vernichtet und der Endboss das nächste Ziel der Gruppe ist. Dennoch boxt man sich auch durch diesen Teil durch und wird durch ein hartes, aber auch spannendes Finale belohnt. Und sobald man das Ende des Spiels gesehen hat, hat man noch lange nicht genug: schließlich gibt es noch drei Charaktere, die man nicht spielen konnte, Dutzende Charakterklassen, die man noch nicht sehen durfte und Hunderte Gruppenkombinationen, die man noch erforschen möchte. Für Langzeitmotivation ist also gesorgt.

Die Technik
Die Welt von „Seiken Densetsu 3“ ist wunderschön anzusehen und wohl mit, wenn nicht das Beste, was das gute alte Super Nintendo leisten kann. Vor allem die Land- und Ortschaften stechen hervor, auch die Personen und Zauber machen einen guten Eindruck, lediglich Effekte wie zB Explosionen sind nicht so spektakulär geraten. Der Ton orientiert sich am Rollenspielstandard für das SNes möchte man sagen, er ist nett anzuhören, fällt nicht negativ auf, reißt einen jedoch auch nicht vom Hocker – obwohl einige der Musikstücke es sogar zu Orchesterversionen auf CD gebracht haben, aber das soll hier nicht das Thema sein. Die Steuerung ist zumeist sehr angenehm, was Bewegung und Kampf betrifft. Die verschiedenen Menüs und Fenster sind jedoch teilweise überladen, gut versteckt oder verbergen ihre eigentliche Funktion. Bestes Beispiel: selbst nach mehreren Stunden Spiel wissen einige Spieler nicht, wie sie die Ausrüstung ihrer Mitstreiter austauschen können...

Fazit
Squaresoft schaffte mit „Seiken Densetsu 3“ ein wahres Meisterwerk für das Super Nintendo. Die Auswahl des eigenen Teams aus verschiedenen Mitstreitern, der dadurch hohe Wiederspielwert, die spannenden Charaktere sowie die meistens interessante Geschichte fesseln einen vor die Konsole. Durch den ausgereiften Deutsch-Patchs kommen auch Englisch- oder gar Japanisch-Laien voll auf ihre Kosten. Kleinere Minuspunkte sind die teilweise langweiligen Passagen im Spielverlauf und die mitunter ungünstigen Menüs. Dennoch sollte kein Rollenspiel-Fan auf dieses Goldstück aus Squares Sortiment verzichten.

Hinweis: Ich weise bei all meinen Reviews darauf hin, dass ich sie stets auch auf der Seite Gamezone.de veröffentliche und dort unter dem Namen "Kühlschrank". Wundert Euch also nicht, wenn Ihr dort die selben Texte vorfindet! Mitunter erscheinen die Reviews auch zuerst bei Gamezone oder sind dort schon seit einem längeren Zeitraum vorhanden!
 

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Ich fand das Kampfsystem und Zaubersystem nicht wirklich gut, das war beim Zweiten Densetsu besser. Und außerdem kann man das Spiel doch zu 2 spielen!

Ansonsten ganz gut geschrieben, ich will das Spiel echt mal zu ende spielen, aber am PC bockts sich nicht....
 
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Rici

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Welsh Cat
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Und außerdem kann man das Spiel doch zu 2 spielen!
Korrigiert!

IMHO verdient das Spiel bei der Grafik volle Punktzahl.
Ich sehe keinen Zusammenhang zu dem von Dir zitierten Bereich! :aetsch:
9/10 ist quasi die beste Bewertung, die es gibt! Dass noch ein klitzeklein wenig mehr möglich ist, haben andere Spiele aber gezeigt...
 

Radon

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Das ist jetzt sehr halblegal, nicht gleich hauen. Mit einem Japanischem Moduk können wir aus mehreren gründen nichts anfangen (spreche, passt nicht in die Konsole, ist schwer zu bekommen)
Gibt es eine Möglichkeit das Deutsche oder englische Rom auf eine SNES Cartrige zu bekommen? Ich weis von einem SNES Emulator für die PS2 aber ich liebe mein „original feeling“… Emulation am PC kann ich nicht riechen. (is auch bei teil 4 nen Problem für mich, Originale von der PSX Version auftreiben ist kaum möglich und gebrannt läuft es auf keiner gechipten PS2… am PC läuft es aber… neeeee echt nich *würg* – ich denke mal es ist OK das so anzusprechen da diese spiele hier nicht lizenziert sind)
 

Masterflow

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Gibt es eine Möglichkeit das Deutsche oder englische Rom auf eine SNES Cartrige zu bekommen?
Erstmal, schreib bitte in das richtige Unterorum. Wir haben extra eins für SD3.
In diesem Thema sollte es eigentlich eher um das Review/Spiel selber gehen.

Zu deiner Frage:
Ohne ein wenig Elektrotechnik-/Lötkünste geht das nicht so einfach.
Wenn du ein wenig Geld ausgeben willst kann ich dir diesen Adapter nahelegen...
http://tototek.com/pio/main1/SUBMENU/PARTS/LINKS/OS/superflash.htm
 

Pogopuschel83

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Ich fand das Kampfsystem und Zaubersystem nicht wirklich gut, das war beim Zweiten Densetsu besser. Und außerdem kann man das Spiel doch zu 2 spielen!

Ansonsten ganz gut geschrieben, ich will das Spiel echt mal zu ende spielen, aber am PC bockts sich nicht....
Hi,na wie gehts dir???
Ich hab mich extra hier angemeldet weil ich ein riesiger Rollenspielfan bin sammel aus meiner jünsten Kindheit die Spiele aber nicht um sie zu verkaufen sondern um mich immer und immer wieder an ihnen zu vergnügen!!!......
...zu meiner eigendlichen Frage ...kannst du mir vielleicht sagen wie ich Seiken Densetsu3 auf Deutsch bekomme???Wäre auch zufrieden wenn ich das über einen Emulator auf meinem Pc spielen kann...vielleicht kannst du mir weiterhelfen...Danke schön

[Antwort von MicalLex]

Hm, die damalige Regelung mit 50 Beiträgen ist wohl aufgehoben, wenn die Roms im Downloadbereich zur Verfügung stehen. Du findest die deutsche Version, wenn du auf die Startseite gehst und in der Leiste nach Downloads suchst. Es ist das zweite von rechts. ;)

Ansonsten wird es schwierig, das Spiel auf deutsch zu bekommen, da es das eben nie in deutsch gab. Alles, was du dazu finden wirst, ist kein Orginal und geht meistens dennoch für sehr viel Geld bei diversen Auktionshäusern in anderen Besitz über.

Wäre aber auch schön, wenn du uns mit mehr beehrst als nur der Anfrage nach der Rom. ;)

EDIT von Nazgul:
Da ja jetzt geholfen wurde, will ich die Posts nicht löschen, aber an Pogopuschel83 geht die Bitte, bitte das nächste mal in das richtige Forum zu schreiben.
Hoffentlich bist du nicht sauer, Mical, dass ich den Post "gelöscht" habe, aber ich hätte die Antwort eher in einer PN geschickt, anstatt noch einen Off-Topic-Post zu verfassen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Aluhru

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selbst nach mehreren Stunden Spiel wissen einige Spieler nicht, wie sie die Ausrüstung ihrer Mitstreiter austauschen können...
um ehrlich zu sein hast du da genau mein problem angesprochen :heul:
hab alle möglichen tasten ausprobiert um die charaktere zu wechseln nur funktioniert nichts.. wie geht das denn? bin langsam verzweifelt ;)
und muss man im ersten bild vom menü wechseln? dem mittleren?

vielen vielen dank für die hilfe!

lg
 

Spade

Pollyanna is dead
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Wenn du im Ausrüstungsbildschirm bist drückst du einfach Select um zu den anderen Charakteren zu kommen.
Ich hab ja damals nichtmal diesen Bildschirm gefunden, weil ich meine Tasten falsch belegt habe. XD
 

Lord

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Ich fand das Kampfsystem und Zaubersystem nicht wirklich gut, das war beim Zweiten Densetsu besser. Und außerdem kann man das Spiel doch zu 2 spielen!

Ansonsten ganz gut geschrieben, ich will das Spiel echt mal zu ende spielen, aber am PC bockts sich nicht....
Da bin ich deiner Meinung da man sich im ersten Teil beim Kämpfen besser bewegen konnte
 

Tendou-kun

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Das Kämpfen ist meiner Meinung nach das Schlimmste an diesem Spiel. Ständig werden Gegner anvisiert die man nicht bekämpfen will oder man läuft automatisch in die Gegner und kassiert erstmal 2-3 harte Treffer und darf sich dann wieder heilen. Generell ist der Heilitemverbrauch im vergleich zum Vorgänger desaströs. Nicht selten habe ich vorallem am anfang des Spiels bis zu 60 Bonbons pro Dungeon verbraucht.

Da finde ich das System von Seiken Densetsu 2 tausendmal besser.
 

Pitbull1986

Der beste Freund des Menschen ヅ
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Komisch, ich hatte nie Probleme damit:grmpf: Nichtmal als ich das erste mal das gezockt habe.
schon allein weil man einfach angreiffen kann, ohne lang warten zu müssen bis die Waffe voll aufgeladen ist!
 

Spade

Pollyanna is dead
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Wenn Gegner anvisiert werden liegt das wohl daran, dass du den Angriffsknopf gedrückt hältst und so deinen Charakter von der CPU steuern lässt. ;)

Ich stimme zwar zu, dass die Steuerung der Charaktere in SoM irgendwie flüssoger war und man so leichter manövrieren könnte, aber das Zaubersystem ist in SD3 sehr viel besser, alleine schon, weil das Spiel angehalten wird. Das Problem in SoM war einfach, dass die Gegner halt keinen Schaden nehmen, wenn sie sich in einer Animation befanden, nicht nur beim Zaubern, sondern auch beim "Oh, ich wurde getroffen und falle zu Boden" Animationen, die nun wirklich häufig vorkommen. Das hebelt den Agilitätsbonus aus SoM wieder aus und macht SD3 zum König der Reihe. :cool:
 
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Ich hab die Erfahrung gemacht, dass SD 3 zu zweit lange nicht soviel Spaß bringt, wie SD2, eben weil SD2 beweglicher ist. In SD3 haut man ja nur drauf, da man schwer ausweichen kann. Ganz schlimm ists ja beiden Werwölfen, die dich ja immer total Tothauen, weil man weder Blocken noch ausweichen kann. Es gibt auch nur noch eine Waffe pro Person...

Beide Spiele sind cool, aber ich finde SD2 zu zweit ist schon besser als SD3.
 
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Es gibt etwas, dass Secret of Mana 2 ganz gewaltig gegenüber anderen SNES-RPGs und auch den Vorgänger auszeichnet und das ist Stil. Nicht dass die Grafik besonders überragend wäre, die ist natürlich nach heutigen Maßstäben überholt. Nicht einem irgendwie besonders ausgefallen-expressionistische Künstlerei und Designereinfältigkeit begegnet. Aber die Spezialfertigkeiten, Figuren, Schauplätze und die Atmosphäre sind enorm stimmig, detailreich und einfach cool, bleiben immer Abwechslungsreich und legen immer noch zu. Das schafft nicht bloß einen netten Beigeschmack, das schafft ein Spielgefühl in Perfektion.

Während beim Vorgänger noch etliche Endgegner und Zauber in durch bloße Farbänderungen recycelt wurden, bekommt man nun abwechslungsreiche und einfaltsreiche Animationen und Figuren geboten. Selbst wenn es spieltechnisch keinen Unterschied macht, so ist es doch ganz was anderes, ob eine neue Spezialfähigkeit einfach nur mit anderen Farben und einem höheren Schadenswert verbunden ist oder ob der Held plötzlich mit blitzender Klinge über den ganzen Bildschirm wirbelt, es staubt und blitzt und die Gegner in alle Richtungen geschleudert werden. Da spürt man richtig, wie der Held den Stufenaufstieg vom Provinzpolizisten zum Manahelden vollzieht. Und wenn man sich bis zum Endgegner durchgekämpft hat, heißt dass nicht mehr bloß, noch einen andersfarbigen Aufguss seiner Vorgänger kurz tot zuzaubern, sondern dann werden regelmäßig richtig Showdowns mit einer wirklich fiesen Alptraumgestalt von einer eigens durchdachten Hintergrundkulisse inszeniert. Das Kampfsystem mag spieltechnisch nicht besonders abwechslungsreich sein, aber Ästhetisch wird jeder Spielabschnitt und jede Spezialfähigkeit zu einem neuen Erlebnis. Was mir zudem besonders gefallen hat, ist der atmosphärische Wandel vom infantilen Bonbonstil des Vorgängers zu einer düsteren schmutzigen tödlichen Weltuntergangsstimmung.

Hier wird vielfach kritisiert, dass die Story des Spiels in der Mitte bei den Gottbiestern einfach aufhöre. Ich glaube, das nimmt man nur deshalb so stark war, weil die Story einen bis dahin gewaltig mitreißt und man es deshalb umso schwerer erträgt, ihre Fortsetzung abzuwarten. Und spannend bleibt es auch zu diesem Zeitpunkt, man will nämlich nicht nur wissen wie es weiter geht, man will auch gerade wissen, wie die vielen coolen Gottbiester denn nun aussehen. Einen Motivationseinbuch habe ich für mich an dieser Stelle jedenfalls nicht festgestellt. Und ansonsten bietet die Story weit mehr, als man es von fast allen Konkurrenten gewohnt ist. Zum einen eine Reihe von Wendungen und Überraschungen. Aber vor allem – und das ist wieder eine ganz besondere Stärke – eine Vielzahl von Charakteren mit echter Tiefe, eigenen Hintergrundgeschichten, eigener Motivation und sogar einer eigenen gesellschaftlichen Sozialisation; Charaktere, bei denen man Sympathien und Antipathien empfindet, mit denen man sich identifizieren oder leidenschaftlich anfeinden kann.

Klar hat Secret of Mana 2 einige spieltechnische Schwächen. Zu nennen ist hier vor allem die teils unübersichtliche und umständliche Menüführung, das Kampfsystem, welches bis zum Erwerb der ersten Spezialfähigkeiten zumeist nur aus durchgängigem Drücken der Angriffstaste besteht und schließlich der ohne Komplettlösung kaum vollziehbare zweite Stufenaufstieg. Aber im Vergleich zu alledem was man geboten bekommt, wenn man sich durch diese Schwachstellen hindurchkämpft, fallen sie kaum ins Gewicht.

Mein Gesamturteil fällt demgemäß mehr als positiv aus. Secret of Mana 2 ist nicht nur eines der besten SNES-Rollenspiele, es ist vielleicht sogar das Beste. Stilistisch ist es dem Vorgänger deutlich überlegen und andere Konkurrenzprodukte, wie Terranigma, Zelda oder Illusion of Time werden zusätzlich noch durch die abwechslungsreiche Handlung mit ihren vielen abwechslungsreichen und tiefsinnigen Charakteren deutlich übertrumpft. Wer sich noch einmal dem Nostalgischen Spielgefühl der SNES-RPGs hingegeben möchte, dem sei Secret of Mana 2 wärmstens ans Herz gelegt.
 

Reality

Ritter
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der für snes perfekt gemachte tag/nacht wechsel ist das was mich von der technik seite am meisten beeindruckt. vorallem das die pogos nachts schlafen ect. das ist mehr als genial. Die verschiednen storys und endgegner sind sehr gut gemacht. Die Städte unterscheiden sich alle sehr und es wird nie langweilig. Außerdem ist der schwirigkeitsgrad höher als in SoM (oder auch SoE) auch das wieder viele altbekannte gesichter vorkommen ist super. der größte minus punkt an dem spiel ist, dass das spiel menu eine glatte 6 ist. warum nicht das alte ring menu komplet bebehalten? rüstungen anlegen ist viel zu umständlich geworden. ebenfalls finde ichs nicht gut das die zauber nicht mehr den geisten untergeordnet sind (im menu), sondern alle auf einmal da sind... Auch das die Waffen gar nicht mehr aufgepowerd werden müssen finde ich schade, das hat ja grade SoM (und SoE) ausgemacht. alles in allem aber ein sehr guter RPG für den SNES.
 

Harmian

Fachteam "Forenquiz"
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Atmosphäre und Inhalt. Nix zu meckern. Nur dass aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen manche Gottbiester nicht besucht werden konnten, bzw eine Reihenfolge vorgegeben wurde unter dem Deckmantel der freien Auswahl störte mich schon.
Außerdem waren manche Gegner zu stark (Die komischen Versteinerungsküken) und andere zu schwach.

knapp an der Höchstwertung vorbei : 4.5


Grafik... ja öhm... ich kenn kein anders Spiel mit so ner Grafik auf dem SNES.

5.0


Sound: Allein der fette Sound im Gebirge rechtfertigt die

5.0


Bedienung: Das viel zu nervige Menü geht mir ordentlich auf die ... Nerven.
Außerdem ist das Erschöpfungsmoment gegenüber SOM1 nachteilig, da man so die Gegner nicht mehr im Schach halten konnte.

4.0


Umfang: FÜNF, Setzen!
 
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