Hallo
Ich interessiere mich sehr für die Naturwissenschaften und den technologischen Fortschritt. Darum soll dieser Thread einer werden indem ich eventuell täglich die Artikel poste, die mich persönlich interessieren und von denen ich denke, dass sie in die breitere Öffentlichkeit müssen.
Ich fange auch gleich mal damit an:
Forscher entwickeln hocheffizienten Pflanzenanbau in Gewächshäusern - Bewässerung auf ein Hundertstel gesenkt
von Dörte Saße
Albuquerque - Der optimierte Pflanzenanbau in Gewächshäusern soll Kriege um Wasser vermeiden helfen - weil er nur knapp ein Hundertstel der Wassermenge benötigt, die im herkömmlichen Anbau nötig sind. Die Pflanzen wachsen in Hydrokultur, ihren Wasser- und Lichtbedarf regeln Sensoren, berichten Agrarforscher aus den USA und Mexiko. Erste Versuche mit Weizen und Mais verliefen erfolgreich. Jetzt optimieren die Forscher die Sensoren und experimentieren mit weiteren Nutzpflanzen. Die Methode vermeidet großflächiges Verdunsten und Versalzen des Bodens, funktioniert auch auf schlechtem Boden und liefert neben der Wasserersparnis auch noch Energie: Die Solaranlagen auf den Dächern speisen überschüssige Energie ins Stromnetz ein.
"Ein Großteil des Trinkwassers rund um die Welt geht in die Landwirtschaft", sagt Peter Davies, Direktor für Geoforschung und Umwelt an den staatlichen Sandia National Laboratories der USA in Albuquerque. Da Wasserknappheit in trockenen Regionen als Auslöser für künftige Kriege gilt, gelte es, die Wassereffizienz zu verbessern.
Erste Tests in New Mexico zeigten, daß die Hydrokultur unter Glas den derzeitigen Wasserbedarf für Futteranbau extrem verringert: Für dieselbe Menge Pflanzenmasse sinkt der Wasserbedarf von knapp zehn Milliarden Hektolitern auf knapp 135 000 Hektoliter - die nötige Grundfläche schrumpft von 1052 Quadratkilometern auf nur noch vier Quadratkilometer. Ansteigen wird lediglich die Menge an Saatgut, da die in Wasser wachsenden Pflanzen all ihren Nährstoffbedarf aus ihrem Samen ziehen und schon nach zehn Tagen geerntet werden.
Bislang kamen in ähnlichen Versuchen nur Feuchtigkeitssensoren zum Einsatz. Sandias Forscher hingegen messen mit sehr kleinen, drahtlosen und dennoch billigen Sensoren zusätzlich Temperatur, Lichtintensität und Luftdruck. Die Sensorenfelder im Gewächshaus funken ihre Daten an einen Analysecomputer, der sofort Veränderungen im Wasserzulauf oder die Verschattung veranlaßt, um ein Überhitzen zu vermeiden. Solarelemente auf dem Dach speichern Tageslichtenergie auch für den Nachtbetrieb. Derzeit experimentiert das Team neben Mais- und Weizenkeimlingen auch mit Hafer, Gerste, Sorghumhirse und Triticale, einer Weizen-Roggen-Kreuzung. Den Nährwert der Futterpflanzen überprüfen Kollegen der New Mexico State University, während die Sandia-Forscher die technischen Fragen des Systems optimieren wollen. Nicht untersucht sind bislang allerdings Fragen der Wirtschaftlichkeit.
Artikel erschienen am Mo, 25. Oktober 2004
Quelle: http://www.welt.de/data/2004/10/25/350878.html?search=Hydrokultur&searchHILI=1
Ich interessiere mich sehr für die Naturwissenschaften und den technologischen Fortschritt. Darum soll dieser Thread einer werden indem ich eventuell täglich die Artikel poste, die mich persönlich interessieren und von denen ich denke, dass sie in die breitere Öffentlichkeit müssen.
Ich fange auch gleich mal damit an:
Hydrokultur gegen Konflikte um Wasser
Forscher entwickeln hocheffizienten Pflanzenanbau in Gewächshäusern - Bewässerung auf ein Hundertstel gesenkt
von Dörte Saße
Albuquerque - Der optimierte Pflanzenanbau in Gewächshäusern soll Kriege um Wasser vermeiden helfen - weil er nur knapp ein Hundertstel der Wassermenge benötigt, die im herkömmlichen Anbau nötig sind. Die Pflanzen wachsen in Hydrokultur, ihren Wasser- und Lichtbedarf regeln Sensoren, berichten Agrarforscher aus den USA und Mexiko. Erste Versuche mit Weizen und Mais verliefen erfolgreich. Jetzt optimieren die Forscher die Sensoren und experimentieren mit weiteren Nutzpflanzen. Die Methode vermeidet großflächiges Verdunsten und Versalzen des Bodens, funktioniert auch auf schlechtem Boden und liefert neben der Wasserersparnis auch noch Energie: Die Solaranlagen auf den Dächern speisen überschüssige Energie ins Stromnetz ein.
"Ein Großteil des Trinkwassers rund um die Welt geht in die Landwirtschaft", sagt Peter Davies, Direktor für Geoforschung und Umwelt an den staatlichen Sandia National Laboratories der USA in Albuquerque. Da Wasserknappheit in trockenen Regionen als Auslöser für künftige Kriege gilt, gelte es, die Wassereffizienz zu verbessern.
Erste Tests in New Mexico zeigten, daß die Hydrokultur unter Glas den derzeitigen Wasserbedarf für Futteranbau extrem verringert: Für dieselbe Menge Pflanzenmasse sinkt der Wasserbedarf von knapp zehn Milliarden Hektolitern auf knapp 135 000 Hektoliter - die nötige Grundfläche schrumpft von 1052 Quadratkilometern auf nur noch vier Quadratkilometer. Ansteigen wird lediglich die Menge an Saatgut, da die in Wasser wachsenden Pflanzen all ihren Nährstoffbedarf aus ihrem Samen ziehen und schon nach zehn Tagen geerntet werden.
Bislang kamen in ähnlichen Versuchen nur Feuchtigkeitssensoren zum Einsatz. Sandias Forscher hingegen messen mit sehr kleinen, drahtlosen und dennoch billigen Sensoren zusätzlich Temperatur, Lichtintensität und Luftdruck. Die Sensorenfelder im Gewächshaus funken ihre Daten an einen Analysecomputer, der sofort Veränderungen im Wasserzulauf oder die Verschattung veranlaßt, um ein Überhitzen zu vermeiden. Solarelemente auf dem Dach speichern Tageslichtenergie auch für den Nachtbetrieb. Derzeit experimentiert das Team neben Mais- und Weizenkeimlingen auch mit Hafer, Gerste, Sorghumhirse und Triticale, einer Weizen-Roggen-Kreuzung. Den Nährwert der Futterpflanzen überprüfen Kollegen der New Mexico State University, während die Sandia-Forscher die technischen Fragen des Systems optimieren wollen. Nicht untersucht sind bislang allerdings Fragen der Wirtschaftlichkeit.
Artikel erschienen am Mo, 25. Oktober 2004
Quelle: http://www.welt.de/data/2004/10/25/350878.html?search=Hydrokultur&searchHILI=1