Zuletzt durchgezockt habe ich Paper Mario Sticker Star.
Ich wusste von vornherein, dass ich keinen Meilenstein der Spielegeschichte erleben werde und dass das Spiel einige Probleme im Gameplay hat.
Jetzt weiß ich noch mehr:
Das Spiel macht sich nicht die Mühe eine Story zu erzählen. Anscheinend mit Absicht, wenn ich da ein gewisses Interview richtig im Kopf habe.
Das Spiel wollte wieder zurück zum rundenbasierten Kampf, weil Super Paper Mario nicht so gut angekommen ist, wie erhofft. Die Idee mit den Stickern ist neu.
Für einen gewöhnlichen Spieldurchlauf ist das ganze leider eine kleine Katastrophe.
Du benutzt deine Sticker andauernd, um zu kämpfen. D.h. wenn du sie benutzt hast, sind sie weg.
Stellt euch vor, ihr würdet in einem normalen RPG nur Items im Kampf benutzen und keine anderen Kommandos außer Flucht haben. Herzlich willkommen im Gameplay von Sticker Star.
Lustige Geschichte allerdings: Ihr müsst ja auch gar nicht kämpfen, wenn ihr den Gegnern ausweichen könnt, oder die Flucht gelingt.
Ihr bekommt keine Erfahrung, ihr bekommt nur ein bisschen Geld. Braucht man aber nicht wirklich, wenn man nicht kämpft und nicht gerade sein Stickermuseum voll machen will.
Falls ihr für den Bosskampf Sticker braucht, findet ihr die unterwegs. Also, falls der Bosskampf mit normalen Stickern machbar ist.
Bosskämpfe sind witzigerweise nämlich Puzzlekämpfe. Es gibt besondere "Dinge"-Sticker, die ihr euch holen könnt, indem ihr "Dinge" in der Welt aufsammelt und die in einem Laden zu einem Sticker machen lasst. Das kann das so etwas sein wie ein Baseballschläger, eine Schere, ein Kühlschrank, ein Ofen, eine Bowlingkugel, ein Bett oder eine Quitscheente.
Die werdet ihr höchstwahrscheinlich in den Bosskämpfen brauchen, falls ihr nicht stundenlang an ihnen hängen wollt. Aber okay, in der Eiswelt kann man sich denken, dass man vielleicht einen Ofen oder einen Fön mitnehmen sollte. Im Vulkan ist ein Kühlschrank, Eis oder eine Klimaanlage vielleicht eine gute Idee, da kann man sich ganz anständig auf die Kämpfe vorbereiten.
Bei manch anderen Kämpfen solltet ihr besser Glück haben. Oder nachgucken.
Aber okay, wenn man seine starken normalen Sticker hat, kommt man auch ohne perfekte Vorbereitung durch, alles gut.
Bis es dann zum Endkampf kommt. Davor noch ein kleiner Zwischenboss, den ihr so lange neu starten könnt, bis ihr den Jackpot auf dem Battlespinner bekommt, sonst ist der Kampf schlicht und ergreifend unfair. Und wenn ihr den Jackpot dann habt, ist der Kampf ein Witz.
Viel größere Unterscheidungen im Schwierigkeitsgrad kann das Spiel nicht so gut.
Aber dann, der Endboss.
Ein purer Puzzlekampf. Und glaubt ja nicht, dass ihr hier noch durchkommt, wenn ihr nicht die richtigen Sticker dabei habt. Aber ihr könnt ja gerne 7-8 Mal den Kampf von vorne anfangen, damit ihr am Ende endlich alles dabei habt, was ihr braucht.
Ich glaube, wenn sie das Ende nicht so verhunzt hätten, wäre mir das Spiel nicht so schrecklich in Erinnerung geblieben. Keine Frage, das Spiel hat klar erkennbare Schwächen, so dass man sich fragt, warum das bei Nintendo denn keinem aufgefallen ist.
Die dachten sich beim Testspielen nur "Gut, wenn ich eh nicht gegen die Gegner kämpfen muss, geht das schneller vorüber".
Bis zum Endkampf fand ich das Spiel nicht wirklich schlecht. Es war nicht gut, wirklich nicht, aber ich konnte es spielen und hatte dabei sogar ein bisschen Spaß.
Aber das Ende, nein wirklich nicht.
Das hat das Spiel von "meh" auf "Nein." runtergestuft.
Wobei ich gehört habe, dass das Spiel gut als Speedrun geeignet ist. Klar, wenn man nicht kämpfen muss.
(Dann hab ich gestern noch Mario & Luigi Paper Jam angefangen, aber als das Spiel sich eben beim Speichern aufgehangen hat, hab ich erstmal jegliche Lust daran verloren. Vielleicht fange ich das in ein paar Monaten mal wieder an.)