So, Marken"wahn" ist nun nicht gerade eine Sache unserer Zeit. Guckt euch mal das Märchen "Des Kaisers neue Kleider an" und ihr seht, daß die Thematik schon damals galt.
Daß es jetzt so "schlimm" ist, ist auch ne Sache der eigenen Wahrnehmung. Daher auch die verschiedenen Ansichten darüber, wie vielen Leuten man begegnet ist, die so hinter Marken her sind. Natürlich ist da das Umfeld entscheidend. Seh ich die Klischee-Gangster in ihren Ed Hardy Klamotten, wenn ich einmal durch die Stadt gehe, behalte ich sie weniger im Gedächtnis, als wenn ich mit ihnen zur Schule gehe oder mit ihnen arbeite.
Statussymbole (der Begriff fiel hier ja schon) gibt es in verschiedensten Ausführungen, ganz platt mit einem großen Logo auf der Hose oder "dezenter" mit dem kleinen Krokodil an der Hemdtasche. Die anderen holen sich dann eben den größten Fernseher, das schnellste Auto oder die dickste Yacht, vorhanden in allen Gesellschaftsschichten. Und nun stelle ich einfach mal die These auf, daß je dümmer der Mensch, desto mehr rückt das Statussymbol in den Vordergrund.
So, das bezog sich jetzt mehr auf "Marken" die nach außen hin wirken sollen. Ob ich mir nun Nutella oder die herkömmliche Nußcreme kaufe, hat wohl meistens weniger mit Status zu tun. Gut, klar kann ich die Kassiererin beindrucken, aber in erster Linie bin ich dann wohl vom Geschmack überzeugt.
Nun, ich persönlich hatte auch so eine markenfixierte Phase in der siebten oder achten Klasse, wo ich auch mal Kleidungsstücke getragen habe, die mir äußerlich nicht mal unbedingt gefielen, aber bei dem das Logo gut zu sehen war. Ich hoffe, es ist damit zu entschuldigen, daß ich in der Pubertät war und nach nem Weg der Identifikation gesucht habe.
Naja, jedenfalls war die Phase dann auch relativ schnell vorüber, da diese Marke an Coolness verlor und ich nicht auf den nächsten Zug aufgesprungen bin. Heute ist es mir sogar eher unangenehm, wenn ein Markenname zu gut sichtbar auf einem Kleidungsstück ist, weil ich mir dann so prollig vorkomme.
Bei Kleidung und Essen kaufe ich eher günstig ein. Gerade beim Essen gibt es so viele No-Name-Produkte, die genauso gut schmecken. Gut, was die Zusammensetzung betrifft, kann es Unterschiede geben, die mir nicht bewußt sind, aber selbst die großen firmen mauscheln ja teilweise gewaltig, weswegen man sogesehen nirgends sicher sein kann. Was technische Dinge betrifft, so zöger ich dann schonmal eher beim kaufen günstiger Ware, aber irgendwie dann doch wieder nicht. Mit der Waschmaschine hatten wir jetzt einmal Pech, da sie zwischendurch gestreikt hat, aber seitdem funktioniert sie auch wieder.
Um es also zusammenfassend zu sagen: Ich finde es blöd, wenn Marken als Statussymbole verwendet werden, weswegen ich in dem Fall davon absehe, darüber hinaus ist mir völlig egal, was Marke ist und was nicht, solange ich auf meine Kosten komme.