Briefe in die Todeszelle....

Princess

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Ich weiß nicht, ob ihr wisst, dass es das gibt:
Brieffreundschaft gesucht

Hier kann man Brieffreundschaften mit zum Tode Verurteilten in Amerika beginnen.
Was haltet ihr davon?
Würdet ihr das tun?

Ich finde das irgendwie recht krass und bin jetzt emotional total aufgewühlt, weil
die Gesuche einiger Insassen so ehrlich und menschlich sind, dass ich total Mitgefühl bekommen habe, obwohl diese Menschen vermutlich sehr scheußliche Dinge getan haben.
Ich sitze jetzt hier und weine.

LG
 

Rief

Himmlischer
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ich kann dich schon verstehen

nun, wenn leute jahrelang auf ihren tot warten, eingesperrt verändern sie sich eben
und genau deswegen haben sie die todesstrafe nicht mehr verdient finde ich
natürlich ändern sich manche auch nie, die haben es weiterhin verdient

ich bin der überzeugung das manche menschen zwar schlimmes getan haben, aber sich ändern können
jeder der den willen dazu hat hat diese chance auch verdient

und noch ganz wichtig:
ich bin eigentlich gegen die todesstrafe
weil es für manche keine strafe sondern erlösung ist, aber was viel wichtiger ist:
wird jemand unschuldiges eingesperrt kann man ihn freilassen, wird jemand unschuldiges getötet gibts jedoch kein zurück
 

Szadek

Cash or Octopus
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Definitiv ein zweischneidiges Schwert. Klar haben auch all diese Menschen Geschichten und man kann wohl nicht ausschließen, dass einige davon wirklich unschuldig sind. Dennoch sollte man auch bedenken, wie verzweifelt ein Mensch im Angesicht eines nahen Todes sein kann und was er deswegen alles machen könnte.

Persönlich würde ich es nicht machen.
 

Zhao Yun

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Ich sitze jetzt hier und weine.

LG
Diese Art des Mitgefühls kann dich zerstören
nur ma so btw

Weinen für einen Mörder mh interessant
komisch komisch Mitgefühl mit einem Menschen der eventuell 3 oder 4 andere Menschen vergewaltigt/getötet/zerstückelt hat, aber Pelzträger verurteilen.

Naja ich weiß nicht ein Mord aus einer Situation heraus würde ja nicht die Todesstrafe bringen daher denke ich dass die meisten Leute da drinnen zu Recht sitzen und deswegen hab ich auch nicht wirklich Mitgefühl.

Klar is shice wenn er Kinder oder ähnliches hat aber das ist einfach Pech
 

Redwolf

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Diese Art des Mitgefühls kann dich zerstören
nur ma so btw
Zu viele Killerspiele gespielt und abgestumpft oder was? ;)


Weinen für einen Mörder mh interessant
komisch komisch Mitgefühl mit einem Menschen der eventuell 3 oder 4 andere Menschen vergewaltigt/getötet/zerstückelt hat, aber Pelzträger verurteilen.

Naja ich weiß nicht ein Mord aus einer Situation heraus würde ja nicht die Todesstrafe bringen daher denke ich dass die meisten Leute da drinnen zu Recht sitzen und deswegen hab ich auch nicht wirklich Mitgefühl.

Klar is shice wenn er Kinder oder ähnliches hat aber das ist einfach Pech

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Die Todesstrafe ist unmenschlich - (Streicht das). Die Todestrafe ist Mengschenunwürdig. Wie kann ein Staat sich so verkehren, dass er selbst den Mörder spielt? Das sind für mich alte Anhängsel vom Mittelalter, als man Verurteilte öffentlich vor dem Volk aufgeknüpft hat.
Was Ryoko Ayanari geschrieben hat macht hier für mich Sinn.

Ich nehme die aufkommende Frage schon mal vorweg:
"Aber denkt doch auch mal an die Opfer, wie sollen die ruhig schlafen, wenn sie wissen, das dieser Mörder wieder frei rumläuft?".

(Verdammt, bin ich jetzt schon schizzo:?:? "Nein, Redwolf bist du nicht!:fies:")

Niemand redet von frei rumlaufen, dafür gibt es Lebenslänglich mit eventueller Möglichkeit zur Rehabilitation (Kein Weichei-Lebenslänglich wie in Deutschland). Was ist mit der Familie des Täters, wie soll die die Zeit von der Verurteilung bis zur Urteilsvollstreckung ruhig schlafen? Solche Fälle ziehen sich oft über 25 Jahre.
 
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Zhao Yun

Friedensbewahrer des Silberhammers
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Zu viele Killerspiele gespielt und abgestumpft oder was? ;)



Die Todesstrafe ist unmenschlich - (Streicht das). Die Todestrafe ist Mengschenunwürdig. Wie kann ein Staat sich so verkehren, dass er selbst den Mörder spielt? Das sind für mich alte Anhängsel vom Mittelalter, als man Verurteilte öffentlich vor dem Volk aufgeknüpft hat.
Was Ryoko Ayanari geschrieben hat macht hier für mich Sinn.

Ich nehme die aufkommende Frage schon mal vorweg:
"Aber denkt doch auch mal an die Opfer, wie sollen die ruhig schlafen, wenn sie wissen, das dieser Mörder wieder frei rumläuft?".

(Verdammt, bin ich jetzt schon schizzo:?:? "Nein, Redwolf bist du nicht!:fies:")

Niemand redet von frei rumlaufen, dafür gibt es Lebenslänglich mit eventueller Möglichkeit zur Rehabilitation (Kein Weichei-Lebenslänglich wie in Deutschland). Was ist mit der Familie des Täters, wie soll die die Zeit von der Verurteilung bis zur Urteilsvollstreckung ruhig schlafen? Solche Fälle ziehen sich oft über 25 Jahre.

Nein ich weiß nur dass man nicht mit allem und jedem Mitleid haben sollte wenn man seinen Geisteszustand halbwegs erhalten will

btw ob die Todesstrafe ok is oder nicht wird hier nicht ausdiskutiert und wenn die da im Knast verschimmeln is mir das egal aber Mitleid habe ich mit anderen Menschen aber nicht mit Vergewaltigern und konsorten
 
OP
OP
Princess

Princess

Held
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Schicksale treffen mich nun mal immer.
Ich bin so.

Und ich halte die Todesstrafe auch für verkehrt, die Gründe wurden hier schon aufgezählt und ich kann mich dem absolut anschließen.

Ich sehe die Verurteilten bestimmt nicht als arme Schätzchen,
aber dennoch empfinde ich auch für einige von ihnen ein gewisses Mitgefühl.
Weil Menschen bereuen können.
Und echte Reue wie eine Hölle sein kann.
Ich wünsche keinem Menschen den Tod. Egal wie schlecht er auch sein mag.
Und ich finde es schlimm, wenn die Justiz zwischen Leben und Tod entscheiden soll.
Und das Motto: Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Deine Anspielung auf die Pelzträger finde ich merkwürdig, denn ich habe niemals
Hass geäußert, noch den Wunsch ihnen die Haut abziehen zu wollen, ich finde einfach nur Pelze nicht gut.
Die Taten dieser Menschen in den Todeszellen auch nicht.
Aber diese Todeszellen sind unmenschlich.

Ich würde es übrigens auch nicht tun, da ich viel zu emotional bin.
Das würde ich nicht verkraften, denke ich.

LG
 

Zhao Yun

Friedensbewahrer des Silberhammers
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Ich wünsche keinem Menschen den Tod.

Da kenn ich jemanden.......

Die Todesstrafe mag zwar im Grunde nicht ok sein sollte aber jemand meinen Partner oder meine Kinder vergewaltigen/töten würde ich ihn persönlich ausweiden

Mag zwar hart sein aber manch ein Mensch hat das Leben eben nicht verdient

Btt: im Grunde is die Idee ja irgendwie ganz gut, die Verurteilten können mit jemandem "sprechen" der nicht selbst in dieser Lage sind und die mitfühlenden (guten) Menschen können den Leidtragenden vllt etwas Lebensfreude spenden

is doch schön so haben alle was davon
 

kimana

Ritter
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Mörder muss ganz streng bestraft werden, um diejenigen vorzuwarnen, die sich potenziell zur Gewalt neigen. Aber Todesstrafe halt ich nicht als ein notwendiges und menschenwürgies Strafmittle, um die graumsamen und brutalen Taten zu verhindern, zwar es in China immer noch Todesstrafe gibt.
 

Szadek

Cash or Octopus
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Mörder muss ganz streng bestraft werden, um diejenigen vorzuwarnen, die sich potenziell zur Gewalt neigen. Aber Todesstrafe halt ich nicht als ein notwendiges und menschenwürgies Strafmittle, um die graumsamen und brutalen Taten zu verhindern, zwar es in China immer noch Todesstrafe gibt.
Diese Meinung habe ich auch einmal vertreten, inzwischen habe ich aber gelernt, dass es nichts bringt.
 

Rief

Himmlischer
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ich kann mich da nur princess und redwolf anschließen

ich würde einem menschen der meiner freundin oder meinen kindern etwas antut nicht den tot gönnen
dafür wäre meine wut zu groß, ich würde ihn ganz anders zermürben, psychoterror etc
dies ist aber etwas persönliches, ich kann auch mit den angehörigen der opfer mitfühlen, aber wie princess eben schon sagte, reue ist eine hölle, wenn es echte reue ist

und selbst wenn ich der angehörige eines opfers bin, sehe ich ernste reue und den festen willen sich zu ändern, würde ich auch dem mörder meiner freundin/kinder verzeihen
 

Hanniball

Eheuser
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Auch wenn es jetzt vielleicht blöde klingt: Ich glaube, dass es schicksalhafte Wendungen gibt. Vielleicht kommen sie nicht vom Schicksal selbst, sondern werden vom Menschen als solche interpretiert. Aber warum soll es nicht so sein, dass ein zu Tode verurteilter Mensch "besser" aus der Sache heraus geht, als wenn er sein restliches jämmerliches Leben in einer Zelle verbringt?

Folgendes Szenario:
Ein Mörder sitzt seine Zeit bis zur Giftspritze in einer Zelle ab. Er beginnt darüber nachzudenken was er getan hat und er spürt zum ersten mal Reue. Er bereut, und er bereut so sehr, dass es weh tut.
Wenn es wirklich so ist, dass er bereut, dann wird er auch verstehen, dass die anderen Menschen ihm den Tod wünschen und wird seine Strafe ehrenhaft entgegen nehmen.
Jeder andere Mensch, der ohne Reue auf den Stuhl gesetzt wird, hat es meiner Meinung nach nicht anders verdient. Vielleicht wäre er nach 20 Jahren in Haft auf den Reuetripp gekommen, aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

@Princess
Ich würde an deiner Stelle sehr, sehr vorsichtig sein mit deinen Äußerungen.
Ich wünsche keinem Menschen den Tod. Egal wie schlecht er auch sein mag.
Diese Aussage ist utopisch. Ich wünsche es dir nicht, aber glaube mir, ein emotionsgeladener Mensch wie du es bist TÖTET. Vielleicht nicht für Geld, vielleicht nicht für Rache, aber mit Sicherheit für Gerechtigkeit.
Nimm es als guten Rat. Es ist besser seinen "Feind" zu kennen, so kann man leichter gegen ihn kämpfen, wenn er die Bühne betritt.


Ich bin heute sehr theatralisch, stelle ich gerade fest.
Aber ihr werdet das so hinnehmen müssen. xD


Achja, das Thema Briefe: Ich denke solche Briefe können helfen, das oben genannte Szenario zu verwirklichen. Erkenntnis entsteht selten aus einem Selbst heraus.
Meist braucht man einen Schubser in die richtige Richtung.
 
OP
OP
Princess

Princess

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Nein, Hanniball, da kenne ich mich durchaus besser,
denn etwas anderes ginge nicht mit meinem Glauben d'accord.
Und der ist nun mal sehr wichtig in meinem Leben.
Ich kenne durchaus Wut und Zorn, aber niemals in einer Form, die sich explizit gegen andere richtet.
Ich wünsche einfach niemandem den Tod.

Was du nicht willst, das man dir tu....
Für Gerechtigkeit töten ist für mich auch nicht so sehr anders, als für eine andere Sache, weil die Tat gleich bleibt: Man löscht ein Leben aus.
Dazu habe ICH kein Recht.

Das soll jetzt auch nicht theatralisch klingen, aber ich habe bisher immer auch die "andere Wange hingehalten", wenn ich "geschlagen" wurde.
Das ist nicht immer angenehm für einen selbst und leicht schon gar nicht,
(auch nicht unbedingt nachahmenswert), aber so kann ich zumindest in den Spiegel
schauen ohne mich schämen zu müssen.
(Edit: Fehler habe ich auch genug, so ist das nicht, aber zumindest das kann ich.)

Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass wenn man solche Briefe schreibt, man sich eventuell ständig nur anhören muss, dass man ja unschuldig ist und dass die Justiz in Amerika so verkehrt ist etc.pp.
Oder dass manche hoffen, dass ihr Brieffreund sich dann auch rechtlich für sie einsetzen wird, wenn sie ihn von der Unschuld überzeugen können.
Weiß nicht.

LG
 

Loxagon

Legende
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Das Hauptproblem ist dass sehr viele die bereits ermordet wurden (Ja, eine Hinrichtung ist Mord!!!) UNSCHULDIG waren. Nur wie soll man hier die Strafe rückgängig machen?

Und ... sind jene die einen Mörder ermorden denn bessrer?
Nein, die sind noch schlimmer!
 

Hanniball

Eheuser
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Nein, Hanniball, da kenne ich mich durchaus besser,
denn etwas anderes ginge nicht mit meinem Glauben d'accord.
Ich kenne durchaus Wut und Zorn, aber niemals in einer Form, die sich explizit gegen andere richtet.
Ich wünsche einfach niemandem den Tod.
Definiere Zorn! ; )
Und ich glaube auch nicht, dass du jemandem den Tod wünscht. Das tue ich auch nicht. Aber ich glaube, dass es irgendwann vielleicht dazu kommen kann.
Kennst du Agatha Christie - Mord im Orientexpress? Falls nicht: Lies es, dann verstehst du vielleicht was ich meine.
 
OP
OP
Princess

Princess

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Ich kenne das Buch.
Ok, ich verstehe welche menschliche Seite du meinst, aber
ich schätze ich würde demjenigen stattdessen eher Schmerz wünschen.

Der Tod ist ja irgendwie eine Erlösung, und ich würde Verbrecher lieber lebenslang sitzen sehen wollen, damit sie schön ständig mit ihrer Tat konfrontiert werden und möglichst schön leiden. Das sehe ich eher als Strafe, daher würde mir das selbst auch mehr Befriedigung des "Rachegefühls" geben als die Todesstrafe.
Da wär ich wahrscheinlich grausam, weiß nicht.
Verstehst du was ich meine? Den Tod würd ich dann so gesehen einem Verbrecher erst Recht NICHT wünschen.
Vergeben könnte ich jemandem, der meinen Liebsten etwas antut, nie.
DAS wär für mich utopisch, japp.

Ob ich zu Selbstjustiz greifen würde, wenn man offiziell nichts in der Hand hat?
Weiß nicht.
Aber ermorden würd ich keinen, s.o.

Ich finde auf der Seite übrigens einige "Gesuche" sehr krass.
Sie sind so harmlos verfasst, da meint man man blättert gerade durch....die Brigitte, weiß der Kuckuck, aber nicht auf einer Seite über Todeszellen-Insassen.
Habt ihr mal ein paar gelesen?

LG
 

Luna

Roter Drache
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Ich habe angefangen eines dieser Brieffreundschafts-Gesuche zu lesen. Aber irgendwie konnte ich es nicht bis zum Ende lesen. Das macht mich einfach unheimlich betroffen, wenn ich mir vorstelle, wie sich jemand fühlt, der in so einer Todeszelle auf das Ende wartet... Ich kann also die Emotionen von Princess mehr als nachvollziehen!
Ich finde diese Brieffreundschafts-Aktion wirklich gut, wenn man einsam in so einer Zelle sitzt, ist man denke ich über jede Ablenkung dankbar. Klar, diese Menschen haben (sofern sie denn wirklich schuldig sind) etwas schlimmes vebrochen, aber wenn ihr einziger Lebensinhalt ist, darauf zu warten, auf so eine furchtbare Weise aus dem Leben gerissen zu werden, kann man ihnen wenigstens einen kleinen "Lichtblick" zugestehen.
Ich selber würde so eine Brieffreundschaft allerdings nie führen wollen, das würde mich wahrscheinlich zu sehr belasten. Außerdem wäre ich wohl nicht in der Lage, einfach über ein Verbrechen hinwegzusehen und die Menschen nicht vorab verurteilen. Aber ich habe Respekt vor jemandem, der das kann.
 

Syne

Halbgott
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Soo, hab mir jetzt mal einige Anzeigen durchgelesen, macht mir interessanterweise nicht allzu viel aus.

Was ich bemerkenswert finde:
  • in Texas sind die meisten Insassen (vielleicht haben sie auch nur das größte Bedürfnis nach Freundschaft)
  • wenn sie über den Grund ihrer Strafe reden dann nur um zu sagen, dass sie unschuldig sind (die sind ja eh alle unschuldig *g*)
  • sie glauben fast alle an Gott (zumindest erwähnen sie ihn in der ein oder anderen Form)
  • es sind fast alle Künstler (sie lesen, schreiben, dichten, malen und basteln gern), irgendwie kann ich das bei manchen Anzeigen allerdings nicht glauben, dafür, dass ein Mensch gern liest und schreibt hat er ganz schön viele Fehler in seiner Anzeige...

Nur eine der Anzeigen (die ich gelesen hab) fand ich sehr interessant, weil der Mensch sich merkbar realistisch darstellt und nicht bestreitet, dass er schuldig ist, hier mal ein Zitat (sogar auf deutsch):

Ich kenne den Unterschied zwischen richtig und falsch. Trotzdem bin ich kein Engel und werde mich auch nicht als solchen hier darstellen. Ich verstehe und akzeptiere die Tatsache, dass meine Abstellkammer dunkler ist als die anderer Menschen. Wenn du also Angst hast vor dieser dunklen Kammer und mir nicht helfen willst, dein Leben in der Gesellschaft durch deine Augen kennen zu lernen, dann ist das o.k. für mich.
Er glaubt übrigens auch nicht an Gott... Der letzte Satz verwirrt mich etwas.

Ich würd' eine solche Brieffreundschaft einfach mal aus Spaß anfangen --- Wenn ich nicht so schreibfaul wäre. Außerdem wär es vielleicht fies, mit den Insassen seinen Spaß zu treiben...

Naja, das ist so meine Sicht, scheine da etwas mehr Distanz zu haben. Was mich an den meisten Anzeigen allerdings wirklich stört: Sie sind zu positiv geschrieben, und damit irgendwo unrealistisch. Allerdings auch verständlich, die Insassen wollen bestimmt nicht tagelang über die negativen Sachen schreiben, mit denen sie sich wohl schon seit Jahren beschäftigen müssen (ihre Verbrechen).
 

Redwolf

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Definiere Zorn! ; )
Und ich glaube auch nicht, dass du jemandem den Tod wünscht.
Definiere Tod. Diese Ganzen Definitionen von Emotionsbegriffen sind alle bekloppt, aber der Sprachgebrauch und die allgemeine Deutung sind entscheidend. Im Allgemeinen Sprachgebrauch ist IMO Zorn eine zielgerichtete Ausdrucksform negativer Emotionen.

Ein Mörder sitzt seine Zeit bis zur Giftspritze in einer Zelle ab. Er beginnt darüber nachzudenken was er getan hat und er spürt zum ersten mal Reue. Er bereut, und er bereut so sehr, dass es weh tut.
Wenn es wirklich so ist, dass er bereut, dann wird er auch verstehen, dass die anderen Menschen ihm den Tod wünschen und wird seine Strafe ehrenhaft entgegen nehmen.
Jeder andere Mensch, der ohne Reue auf den Stuhl gesetzt wird, hat es meiner Meinung nach nicht anders verdient. Vielleicht wäre er nach 20 Jahren in Haft auf den Reuetripp gekommen, aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Man kann doch Reue empfinden und gleichzeitig die Todesstafe als schändlich. Wo beißt sich die Katze da in den Schwanz? Für einige stellt die Todesstrafe die höchste Maxime menschlichen Verurteilens dar. Das ist sie aber nicht. Sie ist im gegensatz zu bestimmten Foltermethoden viel eher Erlösung. (Ich lasse mal außen vor, dass niemandem klar ist, was ihm nach den Tod erwartet). Das Ding ist, dass die Todeskandidaten oft Jahrelang auf die Vollstreckung warten, was sie menschlich und psychisch zu Grunde richtet. Das kann man als Erweiterung der Strafe ansehen oder als Folter. Was ist wenn er unschuldig ist? Dann hat er auch keine Reue obwohl er die Giftspritze bekommt! Als Arnie Governeur wurde, gab es auch die Debatte um einen Todeskandidaten, der ihn um Gnade gebeten hatte. Er wies diese ab mit der Begründung, dass er keine Reue gezeigt hatte. (Kurz darauf folgte eine 2. verbesserte Begründung). Der Todeskandidat gab aber an, wie könne er Reue empfinden, wo er doch den Mord nicht verübt hätte.

wenn sie über den Grund ihrer Strafe reden dann nur um zu sagen, dass sie unschuldig sind (die sind ja eh alle unschuldig *g*)

sie glauben fast alle an Gott (zumindest erwähnen sie ihn in der ein oder anderen Form)
"Es gibt keine Atheisten in Schützengräben"

"Es gibt keine Atheisten in Schützengräben" ist kein Argument gegen Atheisten, es ist ein Argument gegen Schützengräben."
 
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Hanniball

Eheuser
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Definiere Tod. Diese Ganzen Definitionen von Emotionsbegriffen sind alle bekloppt, aber der Sprachgebrauch und die allgemeine Deutung sind entscheidend. Im Allgemeinen Sprachgebrauch ist IMO Zorn eine zielgerichtete Ausdrucksform negativer Emotionen.
Ich finde nicht dass man "Tod" als Emotionsbegriff bezeichnen kann.
Tod ist sicher mit einigen biologischen Begriffen zu erklären. ALs Kurzform währe das wohl: Alle Lebensfunktionen werden eingestellt. Die Funktionen des Lebens haben wir in diesem Forum schon des öfteren genannt.
Und eben weil ich weiß, dass es oft große Unterschiede gibt in der Definition solcher Emotionscbegriffe habe ich Princess nach ihrer gefragt.


Man kann doch Reue empfinden und gleichzeitig die Todesstafe als schändlich. Wo beißt sich die Katze da in den Schwanz? Für einige stellt die Todesstrafe die höchste Maxime menschlichen Verurteilens dar. Das ist sie aber nicht. Sie ist im gegensatz zu bestimmten Foltermethoden viel eher Erlösung. (Ich lasse mal außen vor, dass niemandem klar ist, was ihm nach den Tod erwartet). Das Ding ist, dass die Todeskandidaten oft Jahrelang auf die Vollstreckung warten, was sie menschlich und psychisch zu Grunde richtet. Das kann man als Erweiterung der Strafe ansehen oder als Folter. Was ist wenn er unschuldig ist? Dann hat er auch keine Reue obwohl er die Giftspritze bekommt! Als Arnie Governeur wurde, gab es auch die Debatte um einen Todeskandidaten, der ihn um Gnade gebeten hatte. Er wies diese ab mit der Begründung, dass er keine Reue gezeigt hatte. (Kurz darauf folgte eine 2. verbesserte Begründung). Der Todeskandidat gab aber an, wie könne er Reue empfinden, wo er doch den Mord nicht verübt hätte.


Das ich die Todesstrafe nicht wirklich gutheiße, habe ich wohl nicht deutlich genug gemacht. Aber sie ist nun einmal Teil der modernen Gesellschaft. Ich werde es niemals aktzeptieren und ich bin froh dass sie in Deutschland längst abgeschafft wurde. Und doch muss ich mich damit abfinden, da ich selbst keine Möglichkeit sehe etwas dagegen zu tun. Ich könnte eine Demonstration dagegen starten, aber dafür betrifft mich das Thema nicht genug (Wohingegen ich immer gegen Rechtsextremismus und Neonazismus demonstrieren werde.) Vielleicht war meine Erklärung also nur ein Mittel mich selbst ein wenig zu beruhigen.
 
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