Eine an sich sehr interessante Diskussion, die teilweise, leider, das widerspiegelt, was man sich als Vegetarier viel zu oft anhören muss...
Vorweg: Ich bin Vegetarierin. Mich hat nicht nur dazu bewogen, dass wegen mir ein Tier getötet werden musste. Es geht mir einerseits eher darum, dass ich mir (noch) nicht leisten könnte nur Biofleisch zu essen, und mir beim Thema Massentierhaltung wirklich schlecht wird. Was in solchen Anlagen abläuft, ist für jedes Lebewesen unwürdig.
Dazu kommt, dass ich, wenn es nötig wäre, kein Tier selbst töten könnte. Ich bin der Ansicht, wenn man unbedingt ein totes Tier essen möchte, sollte man auch bereit sein ihm eigenhändig das Leben zu nehmen. Ich rede hier nicht davon es faktisch auch tun zu müssen, sondern bloß um die Bereitschaft dazu (ich pflücke ja auch nicht alle Pflanzen selbst, würde es aber wenn ich müsste
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Und nein, ich töte eigentlich auch keine Insekten, ich versuche sie lebend zu fangen und rauszusetzen. Klar tritt man mal aus Versehen auf eine Ameise - aber das war ja keine Absicht (man ist ja auch kein Unmensch bloß weil einem eine Katze vor das Auto läuft, auch wenn das natürlich ziemlich traurig ist).
Insgesamt zu dieser Diskussion muss ich sagen, dass man leider, und meiner Meinung nach komischerweise, als Vegetarier oft in eine Situtaion gerät, in der man sich irgendwie rechtfertigen muss. Ich denke, es sollte jedem selbst überlassen sein ob er Fleisch isst oder nicht. Ich habe aber oft das Gefühl, dass Menschen die Fleisch essen entweder anfangen sich zu rechtfertigen warum sie noch Fleisch essen, oder beginnen zu diskutieren warum Vegetarier zu sein ihrer Meinung nach unnötig, falsch oder bekloppt ist. Ich kann es mir nur so erklären: als ich noch Fleisch gegessen habe, hatte ich gegenüber Vegetariern oft ein schlechtes Gewissen, weil ich dachte sie würden es richtig machen. Dann kann man also entweder sein eigenes Verhalten rechtfertigen, oder das des Anderen infrage stellen. Es kommt mir so vor, als ob genau das hier gerade geschieht, auch wenn es vermutlich keiner hier zugeben würde
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Ich denke übrigens nicht, dass Vegetarier oder Veganer bessere Menschen sind, sie haben nur andere Ansichten zum Leben oder auch nur zur Ernährung. Aber so viele selbstgefällige Vegetarier, wie Nazgul es behauptet, gibt es mit ziemlicher Sicherheit nicht. Viele schweigen eher darüber, weil sie gerade keine Lust auf so eine Diskussion haben (und ich kenne einige Vegetarier...). Klar gibt es immer schwarze Schafe, die es aber eben auch zuhauf bei den "Fleischfressern" gibt (und da kenne ich viele extreme Fälle).
Und bevor mein Beitrag auch wieder auseinandergenommen wird wie es hier recht oft vorkommt: das was ich berichte, sind meine persönlichen Erfahrungen und Ansichten also behaupte ich keineswegs, dass es die einzig wahre Ansicht ist
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