Die anstehende Bundestagswahl und die eigene Unentschlossenheit

Szadek

Cash or Octopus
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Man darf ja mal wieder wählen gehen und natürlich möchte man sich auch am politischen Prozess zumindest minimal beteiligen.

Jetzt muss man sich natürlich im Vorfeld überlegen an welchen Stellen man denn seine Kreuzchen verteilt. Damit hat man natürlich nicht erst heute angefangen, muss jedoch langsam aus dem Wust der eigenen Überlegungen eine Entscheidung generieren. Das ist der Part der mir persönlich am schwersten fällt, da sich meine Ansichten nicht in das Förmchen einer einzigen Partei passen, besonders nicht wenn diese Förmchen so oft ihr Erscheinungsbild ändern.

In der Hoffnung zumindest ein wenig Klarheit zu erlangen befragte ich meinen mit der NSA kommunizierenden Freund den Wahl-o-Maten. Die dort gestellten Fragen beantwortete meiner persönlichen Überzeugung entsprechend. Anschließend gewichtete ich die Fragen noch und schaut mir das Ergebnis an. Selbiges war für mich ziemlich verstörend. Mein Freund schlug mir vor die NPD zu wählen. Irritiert experimentierte ich mit diversen Kombinationen aus Parteien. Das Ergebnis war trotzdem eindeutig, NPD.

Für mich ist es jedoch in Stein gemeißelt, dass diese Menschen meine Stimme nicht bekommen. Wer mich kennt weiß zwar das ich Menschen aus den verschiedensten Gründen nicht mag, geographische Herkunft oder Hautfarbe sind dabei jedoch keine Gründe für mich.

Nach diesem kurzen Kapitel bin ich also weiterhin unentschlossen.


Geht es hier vielleicht noch jemandem so, dass er noch nicht so recht weiß was er wählen soll oder will?
 

Doresh

Forenpuschel
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Der Wahl-o-Mat ist ohnehin das bisschen Code nicht wert, mit dem er programmiert wurde und dient vor allem bei jungen Wählern eher der Verunsicherung (da das NPD-Wahlprogramm offenbar Wahl-o-Mat-optimiert wurde).
Mir hat er die Piraten empfohlen (sicher
) und ich hatte stellenweise das Gefühl, dass er meine Antworten nicht richtig interpretiert hat. Wie ein Stück Programm aus dem Jahre 2013 nicht mehr als 8 Parteien auf einmal vergleichen kann ist mir auch ein Rätsel.

Ich würde mir auch keinen großen Kopf darum machen, dass er die NPD empfohlen hat. Die meisten Parteien konzentrieren sich bei ihren Wahlversprechen ohnehin alle so sehr auf die gleichen stimmträchtigen Themen (Umweltschutz, Straßenbau, eine Reform der Energiewende...), dass für den Wahl-o-Maten alles die gleiche Soße ist. Ein einzelner veränderter Schwerpunkt kann hier sicher viel bewirken.

Was Unentschlossenheit angeht, so habe ich meine Entscheidung schon vor einer Weile gefällt. Hier kann ich auch den Tipp geben: Zur Not immer das kleinere Übel wählen
 

Kirika1987

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Ja, das ist in der Tat so ein Problem.

Mal ganz davon abgesehen, dass es keine etablierte Partei gibt, die meine Interessen in dem Ausmaß vertritt, dass ich sie wählen würde, verdirbt einem dieser unsäglich geführte Wahlkampf auch noch den letzten Rest an Neigung, eine dieser Parteien zu wählen. Die Wahlplakate sind ja schlimmer als die Bildzeitung.

Was mich an der Sache am meisten stört, ist, dass aufgrund des Fraktionszwangs bei den meisten Abstimmungen ich nicht mal einen Abgeordneten direkt wählen und dabei sicher sein könnte, dass dieser Mensch -von dem ich mir erhoffe, dass er meine Interessen vertritt- auch wirklich einhält, was er vielleicht sogar möchte, aber aus parteipolitischer Sicht nicht darf.

Ich habe noch nie in diesem Ausmaß den Eindruck gehabt, dass praktisch keine etablierte Partei (die Piraten zähle ich dazu) für mich wählbar ist.

Nach langer Überlegung bin ich zu folgendem Entschluss gekommen: Meine Zweitstimme wird an die Partei der Nichtwähler (soweit ich weiß, kann man die nur in NRW wählen) gehen, während ich mich meiner Erststimme enthalte.

Die Partei der Nichtwähler ist keine Programmpartei, sondern ein sehr bunt gemischer Haufen, die aber als gemeinsames Ziel u.A. die Abschaffung des Fraktionszwangs anstreben, sowie die Umsetzung direkterer Demokratie. Damit kann ich konform gehen. Eine sinnvollere Art, auf demokratische Weise meinen Protest gegen die aktuelle Form des politischen Systems zu äußern, sehe ich nicht.
 

Lord Duran

β
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Leider bleibt einem nicht viel übrig als taktisch zu wählen, finde ich. Ich bin mit allen Parteien unzufrieden, aber will wenigstens, dass die Parteien, mit denen ich am unzufriedensten bin, nicht das bekommen, was sie wollen.

Der Wahl-o-mat ist unzuverlässiger denn je und der Wahlkampf war ein Witz, letzten Endes werden die meisten zu dem zurückkehren, was sie bisher auch gewählt haben.
 

Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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@Kirika1987 Gute Entscheidung. Die Partei der Nichtwähler will u.a. so viele Sitze wie möglich im Parlament unbesetzt lassen und statt eigener Politiker direkte Demokratieansätze einführen.
Nicht zu wählen, anstatt z.B. die Partei der Nichtwähler zu wählen, hilft entgegen verbreiteter Unwahrheiten nur den etablierten Parteien.

Das kleinste Übel zu wählen ist gut. Darauf aufbauend würde ich aber noch empfehlen sich nicht auf einen schlechten Kompromiss einzulassen, sondern die Partei zu wählen, dessen Hauptthemen man selbst zumindest grob beführworten kann. Lieber eine kleine Partei wählen, welche die eigene Sichtweise am ehesten vertritt, als das kleinere Übel in den etablierten Parteien herauszufischen. Unsere Post-Demotratie läuft nämlich Gefahr in amerikanische Verhältnisse zu rutschen. Schon jetzt gibt es ja eigentlich nur zwei Fronten und das ist CDU + FDP und SPD + Grüne. Worst Case ist dann wohl die sich von vielen Deutschen gewünschte große Koalition. Wer taktisch wählt setzt sich der Manipulierbarkeit durch Wahlumfragen aus. Politische Änderung ist ein langer Prozess.

Der Wahl-O-Mat ist ein gutes Tool um sich zunächst erst einmal grob einordnen zu können. Wenn man bereits ein Ergebnis vor Augen hat, kann man natürlich schnell enttäuscht werden. Um Bestätigung der eigenen Wahlentscheidung geht es ja auch nicht beim Wahl-O-Maten, sondern darum einordnen zu können welche Partei mit der eigenen Position am ehesten übereinstimmt. Doch bedenke: Nur weil ein Arschloch bei 8 von 10 Fragen mit mir übereinstimmt, heißt das noch lange nicht, dass ich selbst ein Arschloch bin, noch das ich das Arschloch wählen sollte.

Ich werde PIRATEN wählen. Auch wenn ich politische Einordnung als Schubladendenken empfinde, würde ich mich wohl nahe des Zentrums liberal-links einordnen. Die PIRATEN sind ein gutes Beispiel dafür, warum transparente Politik in Deutschland Gefahr ist zu scheitern. Ständig hat die Partei der Presse neue Munition geliefert, um sie als unfähig hinzustellen. Wo Licht ist, gibt es natürlich auch immer Personalien wie Julia Schramm. Laut Umfragen sind die PIRATEN aktuell bei 3%. Gründe Piraten zu wählen können sein: Wunsch nach direkterer Demokratie (Liquid Democracy), Gegen Überwachung, für mehr Transparenz (Abgeordnetenbestechung, Lobbyregister), Für reformiertes Urheberrecht, Gegen GEZ, Gegen Drosselung und für Netzneutralität, für ein Bürgergeld (häufiger Kritikpunkt), für Bildungsförderung, für freie Software in Ämtern, gegen Patente auf Software, Geschäftsmodelle oder Gensequenzen, für Atomausstieg, für lesen von Wahlprogrammen.
 
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Harmian

Fachteam "Forenquiz"
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Der Wahlomat spuckte folgendes bei mir aus:



Demzufolge sollte ich auch NPD wählen.
Bei den Fragen ist mir aufgefallen, dass viele NPD-Wahlkampfthemen, wie Religion, Flüchtlinge oder € vorkamen.

Von daher spielt er wirklich der NPD ein wenig in die Hände. Aber ernsthaft, wer wählt schon solche Idiotenparteien? Da kann man ja gleich die Grünen oder die Linkspartei wählen! ;)
 
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Doresh

Forenpuschel
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Man beachte die generell hohe Übereinstimmungsrate. Ich sag ja: Alles die gleiche Soße - entweder dass, oder alle außer Rot-Rot-Grün sind verkappte Faschisten :nerv:
 

Sawyer

Manaheld
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Ich gehe auch wählen, seit ich 18 bin... aber wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht wozu.
Es wird im großen und ganzen doch eh nur wieder die CDU oder SPD mit einem kleinen Anhängsel (Grüne oder FDP).

Und was ist der Unterschied?
Im Prinzip keiner, denn es wird doch immer die gleiche ******e gemacht.
Weder CDU noch SPD halten ihre Wahlversprechen sondern reagieren nur wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist oder sie durch die Medien durch die Mangel genomen werden.

Es sollte wieder ein frischer Wind in die deutsche Politik einkehren.
 

Raven Bloodrage

Manaheld
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Ich finde sein Wahlrecht nutzen ist sehr wichtig.
Zum einen denke ich mir wir können froh sein, dass wir überhaupt noch irgendwen oder was wählen zu dürfen, zum anderen wer nicht wählt soll sich nicht beschweren.
Falls doch nicht alles irgendwie schon vorgeplant ist, hat man doch noch ein kleines Freiheitsgefühl, mitbestimmt zu haben, ob wir ne Ampel haben oder was anderes. :kicher:

Viele in meinem Bekanntenkreis witzeln darüber die NPD zu wählen, weil eh alles Käse ist.
Leider nicht ganz unrecht, aber ggf auch gefährlich.
Wenn irgendwann jeder so denkt, "ich wähl jetzt aus Jux die NPD", dürfen die vielleicht ja wirklich mal mitmischen...

Daher habe ich mich mal wieder dazu entschlossen die kleinen Koalitionspartner zu unterstützen, da meine Stimme an eine der beiden Massenparteien in meinen Augen eine Verschwendung wäre.

Ich ließ mich zum 7. mal nicht vom Fernsehduell beeindrucken, aber diesmlam usste ich sagen das Mr. SPD ne deutlich bessere Figur abgeliefert hat. Und ich kann die Merkel nicht mehr sehn...
 

Ashura

Amazone und Meridian Child
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Ich brauch keinen Wahl-o-Mat, ich weiss was ich wähle. Sicher bin ich von einigen Parteien mit der Zeit jetzt auch enttäuscht und hab öfter mal gewechselt, in der Hoffnung das sich was positives tut....aber naja...

...gut Ding will Weile haben.
 

Lord_Data

*wuff wuff*
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Hab jetzt letzte Woche bereits mit Briefwahl abgestimmt und stand vor dem gleichen Problem.

Keine der großen Parteien verdient meine Stimme. Bin eigentlich ein GRÜNE-Wähler, aber die gefallen mir im Moment einfach nicht mehr. Und dann? Wollte die PARTEI wählen aus Protest,sah es aber dann als weggeworfene Stimme, und habe dann doch Piraten gewählt, in der Hoffnung, dass sie doch in den Bundestag kommen. Auch wenn ich mit den Piraten nicht 100% konform gehe, sehe ich es trotzdem als gutes Zeichen, wenn sie politisch etwas schaffen würden.
 

Hanniball

Eheuser
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Bei den letzten Bundestagswahlen fiel mir die Wahl leichter, da mein einziges Kriterium darin lag, dass ich gegen den Afghanistaneinsatz war. Diesmal ist es schwerer.
Da ich mit der Situation in Deutschland eigentlich eher zufrieden bin, weil ich finde dass es uns ziemlich gut geht und glaube dass alle großen Partein uns doch auch weiterhin gut vertreten werden. (Diese Aussage würde ich nicht auf den Politiker an sich übertragen.)
Darum war doch tatsächlich meine Überlegung der CDU dazu zu verhelfen, auch weiterhin ihren Plan durchzuziehen, weil ich es besser finde wenn jemand mehr als acht Jahre Zeit hat etwas Festes zu schaffen und ich ständige Spitzenwechsel für destruktiv halte. Aber letztlich wird es doch nicht dazu kommen.
Vielleicht werde ich Wähler, sobald ich häufiger das Gefühl habe, dass meine Wahl einen konkreten Einfluss auf mein eigenes Leben hat. Der eine Punkt, der mich wirklich interessiert wird im Wahlkampf nie benutzt, und das ist die Förderung von Kultur und Kunst. Vielleicht werde ich mich noch durch ein paar Parteiprogramme arbeiten um herauszufinden, wie das die einzelnen Partein so sehen.

Ach ja... Bin am Sonntag Wahlhelfer. Das wird sicher auch sehr interessant. Die Schulung war jedenfalls schon mal sehr fordernd. -_-"

P.S.:Hier mal die diesjährige Wahlomatalternative: http://www.sueddeutsche.de/politik/exklusiver-wahl-thesentest-welche-partei-ihnen-wirklich-nahesteht-1.1756596
 

Doresh

Forenpuschel
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@Hanniball:

Linke: 79%
SPD: 78%
Piraten: 76%
Grüne: 76%
Freie Wähler: 75%
FDP: 63%
CDU: 61%
CSU: 60%

Hilfreich sieht anders aus.
 

Tenwo

Ownet
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Da ich mit der Situation in Deutschland eigentlich eher zufrieden bin, weil ich finde dass es uns ziemlich gut geht und glaube dass alle großen Partein uns doch auch weiterhin gut vertreten werden.
Wen meinst Du mit "uns"?
Ich denke, hier liegt das Problem:
Es geht vielen Leuten gut und darum werden auch viele die Regierung bestätigen.
Es gibt aber auch jede Menge Leute, denen es richtig *s*c*h*e*i*ß*e* geht. Das fällt dann gerne mal hinten runter oder wird nicht ganz so negativ bewertet. In dieser Gesellschaft gibt es ein arges Problem und das nennt sich Egoismus.
Hier darf gerne mal wieder in den sozialen Sektor investiert werden und jeder sollte sich mal fragen, was Solidarität für ihn bedeutet. Meistens ein guter Zeitpunkt, wenn man kurz davor ist, sich einen neuen Zweitwagen oder die dritte X-Box One zu besorgen - was auch immer.

Anmerkung:
Ich wähle nichts rotes, auch wenn oben gewisse Schlagwörter gefallen sind. ;)
 

Hanniball

Eheuser
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Es gibt aber auch jede Menge Leute, denen es richtig *s*c*h*e*i*ß*e* geht. Das fällt dann gerne mal hinten runter oder wird nicht ganz so negativ bewertet. In dieser Gesellschaft gibt es ein arges Problem und das nennt sich Egoismus.

Wenn es eine Partei gäbe, die ein Mittel gegen Egoismus gefunden hat, dann würde ich diese Partei ohne Frage wählen. Insofern verstehe ich dieses Argument nicht ganz. :?:
Dass es Probleme in Deutschland gibt steht außer Frage. Und dass sie zum Teil auch schwerwiegend sind, auch das steht außer Frage. Aber ich glaube nicht daran dass die Politik in der Lage ist all unsere Probleme zu lösen und würde daher niemals die Hoffnung in eine Partei setzen.
Vielleicht ist diese Einstellung das, was man Politikverdrossenheit nennt. Vielleicht ist es aber auch wichtig zu schauen, wo man unabhängig der Politik an seinem Leben etwas ändern muss.
 

Vash

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Ich werd wieder das Übliche wählen. Ich hoffe nur, dass die Piraten nicht in den Bundestag kommen. Eine Partei dessen Gründer fordert Kinderpornografie zu legalisieren, sollte am besten keine Stimme kriegen. Außerdem will ich keine Steuergelder an eine Partei verschwenden, die in den Bundestag will, um zu gucken wie Politik eigentlich funktioniert. Auf Massen-LANs kann ich auch verzichten.
 
OP
OP
Szadek

Szadek

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Wen meinst Du mit "uns"?
Ich denke, hier liegt das Problem:
Es geht vielen Leuten gut und darum werden auch viele die Regierung bestätigen.
Es gibt aber auch jede Menge Leute, denen es richtig *s*c*h*e*i*ß*e* geht. Das fällt dann gerne mal hinten runter oder wird nicht ganz so negativ bewertet. In dieser Gesellschaft gibt es ein arges Problem und das nennt sich Egoismus.
Hier darf gerne mal wieder in den sozialen Sektor investiert werden und jeder sollte sich mal fragen, was Solidarität für ihn bedeutet. Meistens ein guter Zeitpunkt, wenn man kurz davor ist, sich einen neuen Zweitwagen oder die dritte X-Box One zu besorgen - was auch immer.

Anmerkung:
Ich wähle nichts rotes, auch wenn oben gewisse Schlagwörter gefallen sind. ;)
Ich würde es nicht Egoismus nennen. Es ist eher eine gewollte Blindheit, wenn es um diverse soziale Probleme geht. Nur ist das vielleicht Stoff für ein anderes Thema.

@Topic: Dann eines ziemlich "kreativen" Fiebertraums habe ich nun endlich eine Entscheidung treffen können, was ich dieses Jahr wählen werde. Jetzt freue ich mich schon auf die ersten Prognosen und Hochrechnungen.
 

Tenwo

Ownet
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Wenn es eine Partei gäbe, die ein Mittel gegen Egoismus gefunden hat, dann würde ich diese Partei ohne Frage wählen. Insofern verstehe ich dieses Argument nicht ganz. :?:
Habe ich nicht geschrieben.
Jedoch steht wohl außer Frage, dass es Parteien gibt, die den Egoismus mehr schüren als andere.

Dass es Probleme in Deutschland gibt steht außer Frage. Und dass sie zum Teil auch schwerwiegend sind, auch das steht außer Frage. Aber ich glaube nicht daran dass die Politik in der Lage ist all unsere Probleme zu lösen und würde daher niemals die Hoffnung in eine Partei setzen.
Vielleicht ist diese Einstellung das, was man Politikverdrossenheit nennt. Vielleicht ist es aber auch wichtig zu schauen, wo man unabhängig der Politik an seinem Leben etwas ändern muss.
Ich stimme mit dir darin überein, dass man seine Hoffnungen nicht allein in die Politik setzt, oder gar die Verantwortung an sie abgibt.
Dein letzter Satz ist dabei notwendig und entscheidend. Man ist für sich selbst verantwortlich.
Jedoch muss Politik in unserer Gesellschaft die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, um Veränderungen in seinem Leben auch wirklich vollziehen zu können.
Einfaches Beispiel:
Adoptionsrecht für Homosexuelle Paare. Die Politik sagt bisher noch "Nein". Was soll man da dann als Betroffener ändern? Auswandern? Seine Einstellung verleugnen?
Es gibt noch andere Beispiele, die mich und meine Familie persönlich betreffen. Da gibt es politische Möglichkeiten, denen ich gerne eine Chance geben würde.

Im Übrigen ist eine "Änderung im Leben" für Alleinstehende sicher etwas anderes als für Leute mit Familie.


Ich würde es nicht Egoismus nennen. Es ist eher eine gewollte Blindheit, wenn es um diverse soziale Probleme geht.
Ja, das klingt auch gut. Gibt es denn noch einen großen Unterschied zwischen "gewollter Blindheit" und "Egoismus"?

Und das konkrete Fazit aus deinem Fiebertraum?
 

Lord Duran

β
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Ich stimme mit dir darin überein, dass man seine Hoffnungen nicht allein in die Politik setzt, oder gar die Verantwortung an sie abgibt.
Dein letzter Satz ist dabei notwendig und entscheidend. Man ist für sich selbst verantwortlich.
Jedoch muss Politik in unserer Gesellschaft die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, um Veränderungen in seinem Leben auch wirklich vollziehen zu können.
Einfaches Beispiel:
Adoptionsrecht für Homosexuelle Paare. Die Politik sagt bisher noch "Nein". Was soll man da dann als Betroffener ändern? Auswandern? Seine Einstellung verleugnen?
Es gibt noch andere Beispiele, die mich und meine Familie persönlich betreffen. Da gibt es politische Möglichkeiten, denen ich gerne eine Chance geben würde.

Im Übrigen ist eine "Änderung im Leben" für Alleinstehende sicher etwas anderes als für Leute mit Familie.
So ungefähr hätte ich auch geantwortet.
Mein Beispiel wär aber viel mehr gewesen, wie das z.B. mit Arbeitslosen Leuten ist, die, muss nicht einmal selbstverschuldet sein, lange aus ihrem Berufsfeld raus sind oder "zu alt" sind, die fast gar keine Chance mehr haben, überhaupt noch in ihrem Feld eingestellt zu werden. Denen werden dann irgendwelche Jobs aufgedrückt, die sie nicht machen wollen und für die sie total unzureichend bezahlt werden.
Da sind die Möglichkeiten dann ganz schnell ganz stark begrenzt, etwas aus sich zu machen.
 
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