Gott - Ein übersinnliches Wesen oder ein Hirngespinst?

Artemis

Ehrenuser
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Ich habe heute (zumindest zum großen Teil) den Film Arche Noah gesehen, und der ganze Plot ist quasi, dass Gott nicht nur ein doppelzüngiges Arschloch ist, sondern auch noch trotz seiner Allmacht absolut keinen Plan hat, was er tut bzw. weiterhin tun soll.

Auf der einen Seite beklagt er sich, wie verdorben doch die Menschheit ist, doch auf der anderen Seite bringt er dann so viele unschuldige Lebewesen um. Und dann lässt er Noah wochenlang auf dem Wasser rumgucken mit der Ungewissheit, dass er vielleicht auch ihn, den er ja als gerecht auserkoren hat, und die anderen einfach vernichten werde. Das heißt, er ist nicht nur ein Arschloch, sondern auch ein Sadist.

Und einige seine letzten Worte beschreiben exakt die ganze Story: "Ich bin der Ewige, der Vollkommene, doch auch ich kann mich irren." Das lässt Gott dann auch noch als Witzfigur erscheinen.

So viel zu dem Film, doch auch in der Bibel selbst kommt er nicht besser weg.

Sollte nicht in der Lehre einer Religion, die bestimmte Wertvorstellungen predigt, die höchste Entität auch eine Vorbildfunktion einnehmen und eben diese Werte dann auch verkörpern? Oder gilt hier das Prinzip "Quod licet Iovi, not licet bovi"?

Nicht nur, dass natürlich auch der biblische Gott sowieso schon so viele Unschuldige auf dem Gewissen hat, nein, er liebt es auch noch, mit seinen Geschöpfen seine Spielchen zu treiben. Oder wie sonst lässt sich erklären, dass Noah dann nach der Sinnflut direkt welche von den ach so reinen Tieren als Brandopfer darbringt?


Das ist der Grund, warum ich die Bibel nicht wirklich ernst nehmen kann. Abgesehen von allen möglichen Ungereimtheiten sind weder Gott noch die sonstigen als gerecht charakterisierten Protagonisten in der Lage, eine meiner Meinung nach sinnvolle Vorstellung von Moral zu vermitteln.

Zurück zur allgemeinen Definition eines allmächtigen Wesens... Also ich hätte echt nichts dagegen, wenn ein allmächtiges Wesen mit (meiner Meinung nach) sinnvollen Moralstellungen hier in unserer Welt die Zügel in die Hand nehmen würde. Aber nur mal angenommen, Gott wäre wirklich exakt so wie in der Bibel, dann bin ich heilfroh, wenn er sich - und so sieht es Gott sei Dank auch aus - einfach aus allem raushält.
 

Doresh

Forenpuschel
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@Artemis:

Willkommen im Alten Testament, wo Gott tun und lassen kann, wonach ihm lustig ist XD !
 

Redwolf

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Nietsche hatte ja in einer Geschichte die Theorie eines toten, also gestorbenen Gottes. Das ist eine ziemlich interessante Theorie, da sie genauso wie die Existenz eines Gottes nicht nachweisbar und damit widerlegbar ist (da sie die vorige Existenz eines Gottes beansprucht). Wenn es einen Gott gegeben hat, dann ist er vielleicht gestorben oder hat sich vielleicht selbst vernichtet, wer weiss das schon? Zumindest gibt es keine Anzeichen auf eine höhere Wesenheit in unserer direkten Umgebung. Zumindest wird es schwierig ohne LSD-Tripp nochmal so eine sprechende, brennende Buschnummer durchzuziehen.
 
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Doresh

Forenpuschel
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@Redwolf:

Schätze du meinst "und damit NICHT widerlegbar" :D !

Jedenfalls keine brauchbare Argumentation. Immerhin kann auch niemand beweisen, dass man nach dem Tod als Pogopuschel auf einer großen, weiten Wiese wiedergeboren wird. Trotzdem würde ich meine Weltvorstellung nicht danach richten XD
 

Loxagon

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Abraham, oder so, sollte doch seinen Sohn opfern und dann sagte Gott "Ätschibätschi! Wollte nur mal schauen ob du spurst!"
 

Dolan

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@Artemis: Nimm nicht alles für bare Münze, was in der Bibel steht. Es wird viel mit Bildern gearbeitet, oder meinst du wirklich dass die ganze Welt überflutet wurde/von der Sünde reingewaschen wurde?
 

Inquisitadore

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es kann natürlich auch so sein das gott einer auserirdichen rasse angehöhrt die uns beobachtet wir kennen das ja schon von dn aten ägybtern oder den majas und inkas
 

Lord_Data

*wuff wuff*
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es kann natürlich auch so sein das gott einer auserirdichen rasse angehöhrt die uns beobachtet wir kennen das ja schon von dn aten ägybtern oder den majas und inkas


Ich mag die Idee, dass die Vorstellung eines Gottes eine instinktive Erinnerung an außerirdische Mächte, die uns in der Frühzeit auf der Erde entwickelt haben, darstellen soll. Find ich zumindest angenehmer als die Göttervorstellung herkömmlicher Religionen.
 

Thanatos-Zero

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Ich mag die Idee, dass die Vorstellung eines Gottes eine instinktive Erinnerung an außerirdische Mächte, die uns in der Frühzeit auf der Erde entwickelt haben, darstellen soll. Find ich zumindest angenehmer als die Göttervorstellung herkömmlicher Religionen.
Da stimme ich dir zu, es ist also umso angenehmer diesen Außerirdischen mit all unserer Macht in den Wertesten zutreten, falls sie jemals mit feindlicher Absicht zurückkommen sollten. :teuf:

Über die Bibel: Das einzigste was ich davon abgewinnen kann sind Jesus Lehren, ansonsten ist dieses Buch wertlos für unsere heutige Gesellschaft.

Den einzigen Gott dem ich meine Bewunderung äußere ist Das Fliegende Spaghettimonster. :D
 

Lord Duran

β
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Also ich glaube nur an die Wissenschaft und fahre damit ziemlich gut.
Wieso an etwas glauben, was eh nicht falsifizierbar ist? Da kann ja jeder kommen. Und tut es auch.

In b4 FSM.
 

Harmian

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Die christliche Religion, bzw. Religionen im Allgemeinen sterben in zivilisierten und gebildeten Gesellschaften immer mehr aus.
Jeder, der nur ein Krümelchen Verstand hat glaubt doch nicht allen ernstes an so etwas wie eine Art Mann im Himmel, der alles beeinflusst, alles sieht und alles erschaffen hat.

Ich meine, je weiter die Menschheit fortschreitet, desto mehr werden die früheren, dummen Ansichten der Bibel und Konsorten widerlegt.
 

Zhao Yun

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@Dolan, Barmut: ihr tut so als wäre das schlecht.
 

Lord_Data

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Die christliche Religion, bzw. Religionen im Allgemeinen sterben in zivilisierten und gebildeten Gesellschaften immer mehr aus.
Jeder, der nur ein Krümelchen Verstand hat glaubt doch nicht allen ernstes an so etwas wie eine Art Mann im Himmel, der alles beeinflusst, alles sieht und alles erschaffen hat.

Ich meine, je weiter die Menschheit fortschreitet, desto mehr werden die früheren, dummen Ansichten der Bibel und Konsorten widerlegt.
Einstein war recht religiös, würdest du ihm also jeden Verstand absprechen? Gerade wenn man ein deterministisches Weltbild verfolgt sind sich Religion und Wissenschaft doch sehr nahe. Alles ist wie es ist und nur so kann es sein und so wird es immer bleiben und alles was passiert, sit vorhersehbar. Und der Mensch wird immer an irgendeine wissenschaftliche Barriere stoßen, wo man entweder sagt "Puh, das weiß man nicht/nicht erklärbar bisher" oder man sagt halt "Das ist ein Teil in Gottes großen Werk."

Außerdem kannst du Verstand nicht daran messen, ob jemand an so etwas glaubt. Blinder Glaube ist genauso unintelligent wie blinder Irrglaube. nur wenn man sich damit auseinandersetzt kann man überhaupt darüber urteilen, und dann auch nicht anhand der Antwort, sondern anhand des Gedankengangs.
 

Harmian

Fachteam "Forenquiz"
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Lord Data schrieb:
Einstein war recht religiös, würdest du ihm also jeden Verstand absprechen? Gerade wenn man ein deterministisches Weltbild verfolgt sind sich Religion und Wissenschaft doch sehr nahe. Alles ist wie es ist und nur so kann es sein und so wird es immer bleiben und alles was passiert, sit vorhersehbar. Und der Mensch wird immer an irgendeine wissenschaftliche Barriere stoßen, wo man entweder sagt "Puh, das weiß man nicht/nicht erklärbar bisher" oder man sagt halt "Das ist ein Teil in Gottes großen Werk."

Außerdem kannst du Verstand nicht daran messen, ob jemand an so etwas glaubt. Blinder Glaube ist genauso unintelligent wie blinder Irrglaube. nur wenn man sich damit auseinandersetzt kann man überhaupt darüber urteilen, und dann auch nicht anhand der Antwort, sondern anhand des Gedankengangs.
Zum einen sprach ich von der Darstellung von Gott als eine Art Überexistenz, die alles lenkt und erschafft. Wer an sowas glaubt, dem fehlt - meiner Meinung nach - an Verstand.
nur wenn man sich damit auseinandersetzt kann man überhaupt darüber urteilen, und dann auch nicht anhand der Antwort, sondern anhand des Gedankengangs.
Und hier setzt man sich eben nicht sinnvoll mit dem Thema auseinander, sondern übernimmt den Mist als solchen, ohne ihn zu hinterfragen.
Wer nicht in der Lage ist den Sinn und Zweck einer Religion zu hinterfragen, der nimmt sie als solche an.
Ich gebe Dir schon recht, dass man etwas nicht nur von einer Seite betrachten sollte. Aber egal, wie ich das Thema Religion hindrehe, es ist nichts anderes als kommerzieller Irrglaube.

Zum anderen spreche ich auch nicht die Existenz von Sachen wie Glück oder Schicksal ab. Nur die Version mit Glaube und Götter und Kasperletheater ist von Menschen erfundener Blödsinn.

Am Rande, Einstein mag sicherlich in vielen Bereichen unantastbar gewesen sein, aber macht ihn das unfehlbar? Er besuchte eine katholische Schule (als jude), die ihn sicherlich prägte.
 

Lord Duran

β
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Seitdem mein Philosphielehrer mal mit mir darüber diskutiert hat, bin ich dem Determinismus übrigens abgewichen. Ich hab lange Jahre eine Art von sozialem Determinismus angenommen, unabhängig von irgendwelchen höheren Mächten, einfach durch Beeinflussung der Menschen untereinander, aber er hat es geschafft, mir das ziemlich einfach auszutreiben.

Spontaner Atomzerfall und Quantenphysik.
Ein deterministisches Weltbild kann man zerlegen, indem man zeigt, dass es Zufall gibt. Das wären die obengenannten Punkte.

Zumindest folge ich dem solange, bis man Kriterien gefunden hat, aus denen man genau berechnen kann, wie das ganze abläuft und nicht nur wahrscheinlichkeitsweise.
 

Meister der Runen

Emergency Induction Port
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Einstein war recht religiös, würdest du ihm also jeden Verstand absprechen?
Das ist eine weitverbreitete Falschdarstellung.

Wikipedia schrieb:
Einstein entstammt einer jüdischen Familie, trat jedoch im Jahre 1896 im Alter von 17 Jahren aus der jüdischen Religionsgemeinschaft aus.

Bis ins 21. Jahrhundert gab es verschiedene Interpretationen zu Einsteins Haltung zur Religion, da er sich vielfach widersprüchlich äußerte. Im Jahre 2008 wurde jedoch ein bis dahin in Privatbesitz befindlicher Brief von Einstein an den jüdischen Religionsphilosophen Erich Gutkind veröffentlicht, der am 3. Januar 1954 verfasst wurde. In diesem bezieht sich Einstein auf seine nichtreligiöse Haltung.[41] Er distanziert sich dabei mit deutlichen Worten von der biblischen Vorstellung eines persönlichen Gottes, die er als „kindlichen Aberglauben“ bezeichnet:

„Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden“

„Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Inkarnation des primitiven Aberglaubens. Und das jüdische Volk, zu dem ich gern gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, hat für mich doch keine andersartige Qualität als alle anderen Völker. So weit meine Erfahrung reicht, ist es auch um nichts besser als andere menschliche Gruppierungen, wenn es auch durch Mangel an Macht gegen die schlimmsten Auswüchse gesichert ist. Ansonsten kann ich nichts ,Auserwähltes’ an ihm wahrnehmen.“

„Es war natürlich eine Lüge, was Sie über meine religiösen Überzeugungen gelesen haben, eine Lüge, die systematisch wiederholt wird. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und ich habe dies niemals geleugnet, sondern habe es deutlich ausgesprochen. Falls es in mir etwas gibt, das man religiös nennen könnte, so ist es eine unbegrenzete Bewunderung der Struktur der Welt, so weit sie unsere Wissenschaft enthüllen kann.“
Wenn Einstein überhaupt an ein übernatürliches Wesen geglaubt hat, dann war
er Deist und nicht Anhänger irgendeiner Religion. Aber diesen Briefauszügen
entnehme ich, dass er nicht einmal das war.
 
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