Die Piraten, z.B. Für andere müsste ich jetzt Parteiprogramme abklappern, aber könnt mir grundsätzlich eine ähnliche Vorstellung bei den Linken vorstellen.
Na gut, bei den Piraten mag das sein, da die ja mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen ein Gegenmodell haben, was die Linke nicht hat. Hab jetzt zwar keine konkreten Zitate, aber was ich so im Kopf habe, hat auch nie nen Politiker der Linke was anderes gesagt. Aber gut, will ich offen lassen.
Vollbeschäftigung? Lese da "Hoher Beschäftigungsgrad". Was das bedeutet, ist denke ich diskussionswürdig? Und auch "Wachstum" ist ja immer wieder sehr umstritten und mittlerweile ja auch nicht mehr sehr aussagekräftig.
Stabilitätsgesetz - Wirtschaftslexikon
Wachstum hat immer noch die selbe Aussage wie immer, die Diskussion ist wohl eher ob wir irgendwann in die Postmoderne kommen, in der eine Produktivitätssteigerung nicht mehr möglich ist.
Im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft und des Sozialstaates, in dem wir uns befinden, würde ich aber sagen, dass das implizite Ziele sind, oder nicht? Zumindest kann man hier auch viel rumdiskutieren, ob das unterschreiten eines gewissen Lebensstandards noch die Teilnahme an der Demokratie ermöglicht, was ja auf gar keinen Fall ein Ziel des Staates sein kann. Oder Menschenwürde untergräbt, oderoderoder.
Ich kann ja nur auf Basis existierender konkreter Zustände argumentieren.
Das Stabilitätsgesetz setzt relativ konkrete Ziele (ca. Wachstum 2%, Inflation max. 2%, Arbeitslosigkeit max. 2%, ...). Das was impliziert wird ist meist unkonkret oder wird unterschiedlich ausgelegt. Wenn wir jetzt einen Lebensstandard festlegen oder Teilnahme muss man konkret definieren, was man will um darauf hinarbeiten zu können bzw. sein politisches Programm danach auszurichten. Wir können sagen, dass z.B. jeder monatlich x€ haben soll, oder das 1,5x fache was der "Warenkorb" kostet oder was auch immer.
Wie bemisst man demokratische Teilhabe? Wo ist da überhaupt der Missstand?
Und meiner Meinung nach ist es Populismus, Wirtschaftstheorie und wissenschaftliche Erkenntnis synonym zu benutzen. Das tatsächliche Ausmaß eines Mindestlohns wird zumindets kontrovers diskutiert. Bei Wikipedia findest du einige deiner Aussage gegensätzliche Studien/Überlegungen. Und überhaupt, in einem wissenschaftlichen Kontext von einem Fakt zu reden zeigt eigentlich schon, dass es sich nicht um eine richtige wissenschaftliche Schlussfolgerung handeln kann, weil die wenigsten Wissenschaftler ihren Ergebnissen (außer es handelt sich um wirklich stichhaltige Ergebnisse, die wirklich häufig reproduziert, vorhergesagt und verifiziert werden konnten) denStand eines "Fakts" geben würden. Zumal die AfD neben ihrer wirtschaftlichen Ansichten noch ganz andere Defizite vorzuzeigen weiß/wusste.
Natürlich muss man hier unterscheiden, zwischen Branchen und Höhe des Mindestlohns im Bezug auf Auswirkungen. Die bei Wikipedia angesprochene empirische Untersuchung ist jetzt in der Baubranche. Das erste Problem dass ich damit habe, ist dass der Link zur Quelle nicht funktioniert, zweitens ist die Frage, wie hoch der Mindestlohn ist. Über die Baubranche mach ich mir hier nicht so große Sorgen, da hier meist sowieso über dem Mindestlohnsatz gezahlt wird, auch in der Industrie, sogar in der Zeitarbeit wird auch ab 8,50€ aufwärts bezahlt. Weiterhin ist die Frage, ob ein Feldversuch wirklich das selbe Ergebnis bieten würde, wie eine Umfrage. Wenn man sich aber das Bäckerei, Gastronomie oder Friseurgewerbe anschaut und dann bedenkt, dass die Arbeitgeber hier ca. 50-130% höhere Löhne zahlen sollen, in Branchen, die relativ leicht substituierbar sind, also Preissteigerungen schlecht an den Kunden weitergegeben werden können, halte ich diese aussage von keinem Einfluss für mangelhaft.
Nehmen wir das Friseurgewerbe: Hier würde man ja behaupten, dass wenn ein Friseurbesuch im Schnitt 90% teurer (Kosten sind ja im Prinzip fast nur Arbeitskosten) wäre, die Leute genau so oft zum Friseur, wenn nicht sogar häufiger (positive Effekte) gehen würden. Das halte ich für unwahrscheinlich.
Aber würdet ihr mir wiedersprechen, dass man diese Theorien bzw. in anderen Politikfeldern andere Theorien kennen sollte um eine fundierte Wahl zu treffen?
Wir kennen die Theorie und ich sage, die Theorie ist schlüssig, du sagst aus welchem Grund auch immer ist die Theorie falsch, oder glaubst der Theorie prinzipiell, aber glaubst das Deutschland ein Sonderfall ist, auf den sie aus irgendeinem Grund nicht zutrifft.
Jemand anders wird vieleicht denken: Juhu, ich verdiehne 7€ wenn ich die SPD wähle gibts bald 8,50€. Würde aber vieleicht unter Kenntnis der Theorie diese als schlüssig ansehen und anders wählen.
Ja, es sind Theorien, ich denke sie aber das wir vieles einfach als Diskussionsgrundlage anerkennen sollten, wie wir es bei der Biologie vieleicht mit der Evolution oder in der Physik Dichte und Thermodynamikgesetze trotzdem als gültig ansehen, obwohl Wasser bei 4°C respektive Sonnencorona als Gegenbeweise existieren, weil sonst könnte man auch alles auf ganz existenzielle Fragen runterbrechen, a la Descartes, was ist Existenz, was ist Wahrheit, ..?
Ich denke diese Kenntnis ist nicht für jeden leistbar, dennoch darf jeder wählen,wird aufgerufen ja wird geradezu genötigt zu wählen. Obwohl wir wissen, dass die meisten Leute flapsig formuliert keine Ahnung haben und daher auch meine Hypothese, dass die Demokratie nicht dazu da ist, optimale Ergebnisse zu liefern, sondern nur Ergebnisse, die man irgendwie moralverträglich rechtfertigen kann.