Man kann Bush mit Hitler genauso gut vergleichen, wie Äpfel mit Bananen. Was dabei rauskommt, ist eine andere Frage. Ich versuche das mal:
- Hitler kam im Gegensatz zu Bush legitim an die Macht, soweit ich weiß. Also ein Minus.
+ Auch Hitler wollte durch Krieg die landeseigene Wirtschaft ankurbeln. Plus.
- Hitler hat das geschafft, Bush bisher nicht. Das ist dann wohl ein Minus.
- Hitler hat zu spät erkannt, daß ihm das Öl ausgehen wird. Bush hat damit angefangen, ein ölförderndes Land zu überfallen. Noch ein Minus.
+ Hitler hat zum Schutz des eigenen Landes diverse Organisationen mit gewaltigen Befugnissen ausgestattet. Bush auch. Plus.
+ Früher waren es Juden, heute sind es Moslems. (Wer das nicht glaubt, sollte mal ein paar Reden Bushs anhören! Er hält sich scheinbar wirklich für den von Gott auserwählten Erlöser, genau wie damals Hitler. Der "heilige Krieg" wird von beiden Seiten propagiert!) Ein kleines Plus.
- "Terrorverdacht" ist das neue Wort, das Menschen wie zu Zeiten der Hexenverfolgung in Schwierigkeiten bringen kann. Gut, das hat nichts mit Hitler zu tun, darum ein Minus.
+ Grundrechte werden "zum Schutz des Gemeinwohls" eingeschränkt. Plus.
+ Hitler hat unter Vorgabe falscher Tatsachen einen Krieg begonnen. Bush nach allem, was wir heute wissen, auch.
+ Auch Hitler sprach von einer "neuen Weltordnung" und hat sich nicht um internationale Abkommen gekümmert. Plus, auch wenn das nicht erst zu Bushs Zeiten angefangen hat.
+ Ausländer waren nichts wert. Das ist heute im Prinzip auch amerikanisches Denken. Ebenfalls kein Fehler von Bush alleine, trotzdem ein Plus.
- Fast die ganze Nation stand hinter Hitler. Minus, das kann man von der Bush-Regierung nicht mehr behaupten.
- Hitler hat Millionen Menschen ohne wahren Grund umbringen lassen. Das hat Bush nicht getan. Minus
Der Vergleich funktioniert also. Es ergibt 6 mal Minus und 7 mal Plus. Das ist ein zu knappes Ergebnis, um eine eindeutige Aussage darüber machen zu können, ob Hitler als Vorbild für Bush dienen kann. Diese Liste ist mit Sicherheit auch nicht vollständig.
Was den letzten Irakkrieg angeht, war Bush nach internationalem Recht tatsächlich nicht berechtigt anzugreifen. Nach unserem Grundgesetz würde Bush jetzt 25 Jahre im Gefängnis landen, da er einen Angriffskrieg befohlen hat. Selbst wenn die von ihm genannten Gründe auch nur ansatzweise wahr gewesen wären. Nach amerikanischem Recht war der Krieg aber wahrscheinlich völlig legitim.
Saddam hat mit seinem Volk sehr schlimme Dinge gemacht und ich bin froh, dass er dort nicht mehr an der Macht ist. Aber die Amerikaner sind dort unten keinesfalls besser! Es hätte kein offener Krieg sein müssen, um die Regierung zu stürzen. Es wollte und will nur niemand auf das Öl von dort verzichten, darum konnte Saddam sich so lange halten und genau darum sind die Amerikaner immer noch dort! So gesehen trifft uns alle die Schuld.
Um das zum eigentlichen Thema zurückzuführen:
Amerika lebt jetzt in mehr Terrorangst als je zuvor und hat mehr Feinde als je zuvor.
Nein, den Friedensnobelpreis hat Bush wohl wirklich nicht verdient. Darüber scheinen sich ja alle einig zu sein.
Mich würde mal interessieren, was aus der kanadischen Organisation wurde, die wollte, dass sich Amerika nach der eigenen Liste an Kriterien für Schurkenstaaten selbst entwaffnet. Die hätten den Nobelpreis jedenfalls eher verdient.