@3x4|d3r4n:
Zuerst einmal, werde ich mich davor hüten, Christen als Idioten oder als dumm zu bezeichnen. Nur weil ich davon ausgehe, dass jemand unrecht hat, muss ich ihn nicht gleich für einen Volltrottel halten.
Nochmal als Parallelbeispiel dazu: Du glaubst an Gott. Logische Konsequenz ist, dass du davon ausgehst, dass alle, die nicht an Gott glauben, sich irren. Das ist weder intolerant, noch unterstellst du damit anderen, dass sie Deppen sind, sondern es ist schlicht die Meinung, mit der du in eine Diskussion hineingehst. Ohne Basis lässt sich schlecht diskutieren.
Zu deinem Kommentar mit den ungenauen Zahlen:
Du behauptest damit Gott wäre ein
Hirngespinst, dass sich 2,2 Milliarden Menschen auf dieser Erde bloß einbilden
(Weltbevölkerung 6,6).
Die Zahl 2,2 Milliarden stammt von dir. Ich will jetzt nicht die Schuld für meinen "Fehler" auf dich abwälzen, aber wenn wir dieselbe Zahl verwenden, reden wir wohl auch von derselben Sache. Mir vorzuwerfen, ich hätte Judentum und Islam unterschlagen, nachdem du selbst völlig indifferenziert einfach nur von 2,2 Milliarden Gottgläubigen sprichst, zeugt ebenfalls nicht von sachlichem Diskussionsvermögen. Wir können uns jetzt gern über die nächsten Seiten darüber streiten, wer schlechter diskutieren kann, aber sinnvoller ist es, einfach davon auszugehen, dass wir beide dasselbe gemeint haben - nämlich 2,2 Milliarden Christen.
Und ums nochmal explizit zu sagen: Natürlich will ich hier weder Christen im allgemeinen noch dich im speziellen angreifen.
@Abulafia:
1. Ich könnte ja jetzt einfach ganz platt sagen find ich nicht. Aber das würde uns nicht weiter bringen. Nazgul hat da mit dem Bild der falchen Erde bereits ein schönes Beispiel erwähnt.
Gehen wir jetzt mal davon aus, es stimmt, was die meisten Menschen denken ist wahr. In welchem Rahmen? Nur im Globalen? Wenn wir uns nur eine Teilmenge aller Menschen herausgreifen und ihr Umfeld analysieren, ändert sich dann die Wahrheit? Ändert sich die Wahrheit, wenn genug Leute sterben, dass eine neue Überzeugung die Mehrheit hat?
Wenden wir uns mal dem Jahre 0 zu. Gab es Gott da noch nicht? Immerhin glaubte da nur ein Bruchteil der Menschheit an Gott, die christliche Version gab es ja noch nicht einmal.
Und wenn man es nur als Indiz betrachten kann, in welchen Fällen weiß man, dass das Indiz in die richtige Richtung zeigt?
2. Der ontologische Gottesbeweis ist im Grunde nur eine logische Spielerei, die sich auf die schwammige Definition des Begriffs "größer" stützt. Es wird davon ausgegangen, dass Gott das "Größte" ist, was es gibt. Dann wird definiert, dass etwas, das tatsächlich existiert, "größer" ist als etwas, dessen Existenz nur vorstellbar ist. Schon hat man den "logischen" Schluss, das Gott existieren muss.
Genauso gut kann ich definieren, dass etwas, dass nur vorstellbar ist, aber nicht existiert, "größer" ist, da es nicht durch die Realität in eine beschränkte Form gedrängt wird und ich hätte einen ebenso "logischen" Beweis für die Nicht-Existenz Gottes.
Auch schließt der ontologische Gottesbeweis nichtmal Ablehnung von bestehenden Gottesbildern aus. Es wird lediglich die Existenz irgendeiner Form eines Gottes "bewiesen", aber kein konkretes Gottesbild als wahr anerkannt. Genauso gut könnte ich damit das griechische Pantheon nachweisen.
3. Ich habe nie von Atheisten gesprochen, aber ich hätte da definitiv besser differenzieren sollen. Mit Nicht-Gläubigen sind in diesem zusammenhang Nicht-Christen gemeint gewesen. Das Beispiel sollte allerdings auch kein Indiz sein, dass die Atheisten recht haben, sondern sollte lediglich widerlegen, dass sich 2,2 Milliarden Menschen nicht irren könnten.
4. Dennoch wird so ziemlich jeder, egal ob bewusst oder unterbewusst, eine Tendenz entweder zur Existenz oder Nicht-Existenz haben. Da noch weitere Tendenzabstufungen einzubauen würde in Haarspalterei enden, denn es würde noch fehlen "Ich halte es für unwahrscheinlich, glaube aber trotzdem das Gott existiert.", "Ich halte es für sehr wahrscheinlich, glaube aber trotzdem nicht, dass Gott existiert." usw.
Ich persönlich zähle mich eher zu den Ignostikern, aber dennoch habe ich ja eine Meinung zu der Frage, auch wenn ich die tatsächliche Antwort im Endeffekt für irrelevant halte.
@Nazgul:
Schönes Beispiel mit der Erde, das hätte ich eher als den Fliegenspruch nehmen sollen (der übrigens nicht von mir ist, ich dachte, der wäre verbreiteter oO)
Naja, zu deinem zweiten Absatz kann ich nur sagen, dass man das ganze ebenso spiegelverkehrt sehen kann, aber wie du schon sagtest, in der Hinsicht kann man nur für sich selbst sprechen.
Das ist ja das Problem und gleichzeitig der Vorteil beim Glauben, man gründet ihn nicht auf irgendwelche Fakten ^^