Ich bleibe bei meiner Meinung. Es wurde immer noch kein Grund genannt, der mich davon überzeugen konnte, daß Selbstmord nicht feige, gemein und egoistisch ist. Ich habe trotz aller Beispiele immer noch kein Verständnis für Selbstmörder. Vermutlich schockt es mich deswegen auch immer, wenn ich von Selbstmorden höre.
Damit lösen sie ihre Probleme nicht, sondern sie laufen nur vor ihren Problemen weg und das ist
feige. Es geht schnell und ist endültig, aber es ist eben feige.
Ich habe auch meine Phasen, in denen ich nicht weiter weiß und ich bin auch schon sehr oft vor meinen Problemen davongelaufen. Ich bin schon aus der Schule weggelaufen und tagelang gar nicht erst hingegangen, weil ich es dort nicht mehr ausgehalten habe. Ich bin aus Angst vor Ärger und Enttäuschung auch manchmal nicht nach Hause gegangen, oder hatte das Gefühl, daß mir einfach niemand mehr helfen kann. Aber ich konnte immer wieder zurückgehen. Versuche das mal, wenn du tot bist! Freunde, Verwandte und Bekannte wurden dadurch zwar auf die Probleme aufmerksam, aber gelöst wurden sie durch das Weglaufen nicht. Erst durch das Zurückkommen können die Probleme in Angriff genommen werden. Das ist bei Selbstmord nicht möglich.
Es nützt nichts, auf ein Problem aufmerksam zu machen, das danach nicht mehr gelöst werden kann. Sowas ist nur
gemein.
Das soll jetzt nicht heißen, daß man weglaufen soll, sondern man muß auf ein Problem an der richtigen Adresse aufmerksam machen, damit es gelöst werden kann. Es ist nicht gesagt, daß die Ursache des Problems behoben werden kann, aber vielleicht das Problem selbst.
Wer sich mit seinem Problem, das für ihn nicht selber lösbar erscheint, aufgibt und nichteinmal daran denkt, woanders Hilfe zu suchen, oder angebotene Auswege aus Trotz und Selbstmitleid sogar ablehnt, ist
egoistisch. Sojemand denkt doch nur, daß sich die Welt ganz alleine um ihn dreht und jeder in der Umgebung von selbst auf sein Problem aufmerksam werden müßte.
Selbst wenn man keinen Ausweg mehr sieht, oder keinen sehen will, kann man sich immer noch damit abfinden und versuchen, das Beste aus seiner Situation zu machen. Das ist immer noch besser als Selbstmord. Sein Leben kann man nicht einfach in eine Ecke stellen, oder wie ein Spiel abschalten, wenn man gerade keinen Bock darauf hat.
All das gilt meiner Meinung nach auch für Menschen, die alles verloren haben und keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen.
Ich würde mich in psychiatrische Behandlung begeben, sobald mir ein Selbstmordgedanke in den Sinn käme!
Es tut mir, Leid, wenn sich jemand durch meine Meinung beleidigt fühlt. Das ist nicht meine Absicht.
Sobald ein Argument fällt, das meine Meinung ändern kann, melde ich mich wieder. Ich werde mich nicht mehr wiederholen.